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Thema: Neue Spekulationen über Allianz von GM und Chrysler

Thread-Nummer:
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Beitrag #0 von LordofShares am 02.04.2009 19:52   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Neue Spekulationen über Allianz von GM und Chrysler

02.04.2009 | 12:58

Neue Spekulationen über Allianz von GM und Chrysler

NEW YORK (dpa-AFX) - Der Überlebenskampf der US-Autobauer General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> und Chrysler hat neue Spekulationen über eine Fusion der beiden Hersteller angeheizt. Im Umfeld von Chrysler werde erneut auch über eine solche Variante zur Rettung nachgedacht, berichtete das "Wall Street Journal" am Donnerstag unter Verweis auf Investmentbanker.

Beide Autokonzerne hatten bereits im vergangenen Jahr über einen Zusammenschluss verhandelt. Die Opel-Mutter GM blies die Gespräche allerdings Ende November ab. Chrysler hatte danach mehrfach weiter Interesse durchblicken lassen. Inzwischen kündigte Chrysler einen Einstieg des italienischen Fiat-<F.AFF> <FIAT.FSE>Konzerns an, eine endgültige Vereinbarung steht aber noch aus.

US-Präsident Barack Obama hält Chrysler allein für nicht überlebensfähig. Er machte eine Partnerschaft mit Fiat zur Bedingung für weitere Milliardenhilfen. Daimler <DAI.ETR> hält noch 20 Prozent Chrysler, der Rest gehört dem US-Finanzinvestor Cerberus./fd/DP/he

Quelle: dpa-AFX


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Beitrag #1 von LordofShares am 02.04.2009 19:58   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Chart

Der 10-Jahres-Chart von GM:

Chart

Quelle: BigCharts.com


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Beitrag #2 von Traumstrand am 03.04.2009 01:08   ( 66 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von LordofShares am 02.04.2009 19:52

Ich verstehe die Arithmetik dieser Aktion von GM und Chrysler nicht:

LEICHE + LEICHE ergibt 2 * LEICHE

Auch LEICHE * LEICHE egibt LEICHE hoch 2 und nicht QUICKLEBENDIGEN, KONKURRENZFÄHIGEN AUTOHERSTELLER.

Oder verstehe ich da was falsch. Der Kursanstieg der Daimler und BMW am 2.4 um ca. 15% sehe ich zumindest derzeit total übertrieben und unberechtigt - wäre ich da investiert, würde ich rasch aussteigen bzw. enge Stop-Loss-Limits setzen.

Beitrag #3 von LordofShares am 03.04.2009 16:32   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Traumstrand am 03.04.2009 01:08

Tja, das sag mal den Konzern-Chefs von GM und Chrysler... [rolleyes]

Die aktuellen Kursanstiege der Auto-Aktien sind wohl vor allem als Reaktion auf die vorherigen dramatischen Kurseinbrüche zu verstehen. In einer Erholungsphase bevorzugen Anleger die Aktien, die zuvor am stärksten gefallen sind, weshalb die dann auch am stärksten steigen. Ob berechtigt oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Am schlimmsten hat die Finanzkrise den Bank-Aktien zugesetzt, die sind aber bereits wieder extrem hochgeschossen. Also kommen nun die Aktien dran, die es am zweitschlimmsten erwischt hat, die Auto-Aktien...
[licht]


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Beitrag #4 von Marvin1992 am 13.04.2009 22:02   ( 3 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von LordofShares am 02.04.2009 19:52

Die Story geht weiter...

13.04.2009 11:47

General Motors soll sich auf Insolvenzantrag vorbereiten

New York (BoerseGo.de) - Die US-Regierung hat dem schwer angeschlagenen Automobilhersteller General Motors (GM) zur Treffung von Vorbereitungen für einen Gläubigerschutzantrag aufgefordert. Dies berichtete die “New York Times”. Die mögliche Einbringung werde bis 1. Juni erfolgen. Falls sich GM mit seinen Anleihegläubigern nicht über einen Tausch von Verbindlichkeiten in Konzernanteile einigt und ebenso mit den Gewerkschaften wichtige Fragen offen bleiben müsse sichergestellt werden, dass eine Antragstellung auf Gläubigerschutz jederzeit möglich ist. Bei einer Insolvenz sei ein so genannter “chirurgischer Bankrott” mit einer Aufspaltung in einen “guten” und “schlechten” Konzernteil das Ziel. Der zur Abwicklung bestimmte schlechte Teil umfasse schlecht laufende Marken und Fabriken.

In den vergangenen Tagen verdichteten sich anhand Medienberichten Spekulationen, dass der einst weltgrößte Automobilhersteller in Vorbereitungen für einen Gang in die Insolvenz steht.

Beitrag #5 von LordofShares am 01.05.2009 13:24   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Marvin1992 am 13.04.2009 22:02

So, Chrysler ist nun pleite und soll offenbar zumindest teilweise von Fiat übernommen werden. Die Mehrheit (ca. 55%) soll aber die Gewerkschaft UAW bekommen, und auch die US-Regierung wird bei Chrysler mit einsteigen...


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Beitrag #6 von Traumstrand am 02.05.2009 10:25   ( 66 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von LordofShares am 01.05.2009 13:24

Ich will nur hoffen, daß Fiat nicht komplett bei Opel einsteigt, daß kann für die Rüsselsheimer nicht gut gehen - starke Überschneidungen beim Portfolio, ebenfalls klamme Kassen bei den Italienern, die ziehen nur die Werte (Patente, Entwicklungsabteilung) aus OPEL raus und knipsen dann dort das Licht aus. So zumindest mein Eindruck als Aussenstehender.

Von den Autoproduzenten erwarte ich nur bei BMW, Daimler, Toyota, TATA (Indien), und dem neuen chinesischen Riesen (kennen den Namen grad nicht) eine sichere Zukunft. Selbst Volkswagen ist m.E. noch nicht auf dem Trockenen, da die Porsche-Einmischung auch schief gehen kann...

Für Opel hätte ich die Idee des Solarworld-Chefs durchaus diskussionswürdig gefunden, den Konzern komplett umzukrempeln und auf ökologisch saubere neue Produkte auszurichten. Schade, daß Herr Asbeck dafür nur allgemeines Gespött erhielt. Weiß nicht, ob er noch in irgendwelchen Gerpächen mit GM oder der Bundesregierung in dieser Angelegenheit ist...

Beitrag #7 von Traumstrand am 03.05.2009 14:21   ( 66 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Traumstrand am 02.05.2009 10:25

Bei den aussichtsreichen Autofirmen habe ich noch AUDI vergessen, die ja immer ein wenig im Schatten von VW stehen.

https://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=overview&cmpId=317,1&sCat=STK&sSym=NSU.FSE

Chart

Beitrag #8 von Traumstrand am 03.05.2009 14:24   ( 66 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Traumstrand am 03.05.2009 14:21

Auch wenn es den Thread zu GM & Chrysler jetzt sprengt (und vielleicht eher in einen Thread "Autobauer und die Zukunft" o.ä. gehören würde), ein Zeichen warum ich Porsche/VW noch nicht in trockenen Tüchern sehe:

02.05.09 11:00

Porsche: Entscheidung am Mittwoch

Vom Käufer zum Übernahmekandidaten: Selten haben sich die Machtverhältnisse bei einem Unternehmenskauf so schnell verschoben. Bereits kommenden Mittwoch soll laut Medienberichten nun darüber entschieden werden, ob die mit Liquiditätsproblemen kämpfende Porsche AG an Volkswagen verkauft werden soll.

HB BERLIN. Die Familien Porsche und Piech wollen einem Magazinbericht zufolge am Mittwoch über einen Verkauf der Porsche AG an Volkswagen entscheiden. Die fünf wichtigsten Vertreter der Familien hätten sich bereits am vergangenen Mittwoch getroffen, berichtete das Magazin "Focus" am Samstag vorab. Sie hätten sich aber nicht auf eine Lösung der Finanzprobleme bei Porsche einigen können und die Entscheidung um eine Woche vertagt. Der Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück habe massiven Widerstand gegen einen Verkauf angekündigt. Im April hatte es bereits Spekulationen gegeben, VW könne den Sportwagenhersteller kaufen. Ein Porsche-Sprecher hatte das damals als "höchst unrealistische Variante" bezeichnet.

Porsche sucht angesichts seiner Schuldenlast durch den Volkswagen-Kauf händeringend nach Auswegen. Porsche hat in den vergangenen Jahren seinen VW-Anteil Schritt für Schritt auf knapp 51 Prozent aufgestockt. Der Konzern hat sich den Erwerb der Anteilsmehrheit bei den VW-Stammaktien bisher 23 Mrd. Euro kosten lassen und dafür neben Gewinnen aus Aktientermingeschäften überwiegend Bargeld eingesetzt. Per Ende Januar wies die Porsche-Holding Verbindlichkeiten von 16,2 Mrd. Euro aus. VW ist neben dem angestammten Sportwagengeschäft von Porsche eine gleichberechtigte Tochter in der börsennotierten Porsche-Holding.

Bei der Sitzung vergangenen Mittwoch habe VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piech für einen Verkauf der Porsche AG an VW geworben, berichtete "Focus". Er habe dabei ein Konzept vorgelegt, das VW-Vorstandschef Martin Winterkorn erarbeitet habe. Demnach solle VW die Porsche AG für rund elf Mrd. Euro kaufen. Damit wären die Familien auf einen Schlag schuldenfrei, berichtete das Magazin. Zudem habe Piech vorgeschlagen, sich von Porsche-Chef Wendelin Wiedeking und Porsche-Finanzvorstand Holger Härter sofort zu trennen. An deren Stellen sollten Winterkorn und VW-Finanzchef Hans Dieter Pötsch treten.

Wiedeking habe den Familienmitgliedern auf dem Treffen aber ein Alternativkonzept vorgelegt, berichtete das Magazin. Er wolle die Geldprobleme vor allem über eine Kapitalerhöhung lösen. Die Eigentümer sollten demnach die notwendigen Finanzmittel zur Verfügung stellen, um eine Eigenständigkeit Porsches zu bewahren und den Verkauf an VW zu verhindern. Wiedeking habe darüber hinaus seine Pläne aufgegeben, 75 Prozent der VW-Anteile zu erwerben und einen Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag anzustreben.

Porsche-Betriebsrat Hück habe bei dem Treffen die Familienvertreter scharf angegriffen, berichtete das Magazin. Sie hätten in den vergangenen zehn Jahren dank steigender Unternehmensgewinne 15 Mrd. Euro verdient. Er könne nicht fassen, dass die Gesellschafter nun kein Geld in den Konzern stecken wollten und stattdessen gar einen Verkauf zustimmen würden. Das werde er nicht akzeptieren, sagte Hück dem Magazin zufolge. Sollten die Eigentümer einen Verkauf beschließen, würde sich die Belegschaft umgehend von den Familien distanzieren und mit ganzer Kraft um die Unabhängigkeit ringen.

In Finanzkreisen hatte es im April geheißen, eine großangelegte Vermögensumschichtung wie der Transfer des Sportwagengeschäfts - also der Porsche AG - zu VW sei nicht in Sicht. Keinesfalls würden sich die Familien von ihren Anteilen an der Porsche AG trennen. Es sei aber denkbar, dass die Familien den Verkauf von Vermögenswerten wie etwa der Vertriebsorganisation Porsche Holding GmbH mit einem Umsatz von zuletzt knapp 13 Mrd. Euro erwägen. Die Familien könnten dann eine Kapitalerhöhung bei der Porsche-Holding zeichnen.

Quelle: HANDELSBLATT

Beitrag #9 von LordofShares am 04.05.2009 12:11   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Traumstrand am 03.05.2009 14:24

Diese Entwicklung ist in der Tat bemerkenswert. Porsche mit Finanzproblemen, das schien bis vor kurzem noch völlig ausgeschlossen. Und dann auch noch ausgerechnet wegen dem Einstieg bei VW. (Ich hatte die ganze Zeit gedacht, dass Porsche mit der VW-Geschichte Milliardengewinne gemacht hätte und daher quasi im Geld schwimmen würde.) Tja, so schnell kann man sich verheben, Schaeffler lässt grüßen...


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Beitrag #10 von LordofShares am 27.05.2009 12:07   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von Marvin1992 am 13.04.2009 22:02

27.05.2009 | 06:31

Presse: General Motors wird zu 70 Prozent verstaatlicht

NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Autobauer General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> soll einem Zeitungsbericht zufolge durch eine weitgehende Verstaatlichung gerettet werden. Nach dem bald zu erwartenden Insolvenzverfahren werde die US-Regierung rund 70 Prozent der Anteile halten. Das berichtet die "New York Times". Bislang war allenfalls ein Staatsanteil von gut 50 Prozent im Gespräch. Der Staat werde GM außerdem mit weiteren 50 Milliarden Dollar stützen müssen, heißt es. Fast 20 Milliarden Dollar sind bereits an das Opel-Mutterhaus geflossen./lm/DP/dct

Quelle: dpa-AFX

Unfassbar, wie dieses völlig marode Unternehmen mittels unvorstellbarer Geldmengen weiterhin künstlich am Leben erhalten wird... [kopfschuettel]


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Beitrag #11 von LordofShares am 04.06.2009 00:35   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von LordofShares am 27.05.2009 12:07

Am Montag war es - endlich - soweit: General Motors beantragte Insolvenz. Hier eine sehr schön zusammenfassende dpa-AFX-Nachricht zum Thema:

01.06.2009 20:14

ROUNDUP 3: Stunde Null für GM - Insolvenz beantragt

(neu: Henderson-Aussagen zu Profitabilität, Saab)

NEW YORK/WASHINGTON (dpa-AFX) - Stunde Null für den einst größten Autobauer der Welt: Nach jahrelangen Milliardenverlusten hat die bisherige Opel-Mutter General Motors (GM) <GM.NYS> <GMC.FSE> als letzte Überlebenschance am Montag Insolvenz angemeldet. Im größten gerichtlichen Gläubigerschutz-Verfahren eines Industriekonzerns in der US- Geschichte soll sich GM gut 100 Jahre nach seiner Gründung jetzt gesundschrumpfen und bis auf weiteres verstaatlicht werden. Weitere Zehntausende Jobs fallen weg. Der amerikanische Autoriese steht damit am dramatischen Scheideweg zwischen Neustart und Untergang.

US-Präsident Barack Obama zeigte sich optimistisch über die Zukunftsaussichten eines umstrukturierten Konzern. Der Plan sei "glaubhaft und vielversprechend". Das schnelle Insolvenzverfahren des Konkurrenten Chrysler gebe ihm Vertrauen, dass General Motors künftig stärker und wettbewerbsfähiger aufgestellt sein werde. GM-Chef Fritz Henderson setzt indes auf einen schnellen Neustart. Das Insolvenzverfahren solle binnen 60 bis 90 Tagen abgeschlossen werden, bekräftigte er in New York. "Das ist nicht das Ende von GM, sondern der Start eines neuen und besseren Kapitels." Die Kunden bat er um eine "neue Chance" für den Hersteller: "Der GM-Konzern, der zu viele von Ihnen enttäuscht hat, ist Geschichte."

Bei einem US-Marktvolumen von zehn Millionen Fahrzeugen will Henderson eine schwarze Null beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) schaffen. Das bedeute aber noch nicht, dass das Unternehmen damit profitabel arbeite, räumte er ein. Henderson fügte hinzu, General Motors wolle in den USA einen Marktanteil von 18 bis 18,5 Prozent erreichen.

NUR FORD WILL OHNE STAATSHILFE WEITER MACHEN

Mit General Motors und dem Rivalen Chrysler sind binnen eines Monats zwei der drei großen US-Hersteller in die Pleite gerast. Nur die Nummer zwei - Ford <F.NYS> <FMC1.FSE> - will trotz Milliardenverlusten ohne Staatshilfe weitermachen. Die Entscheidung über die Zukunft von GM liegt nun in der Hand des Insolvenzrichters, für das Verfahren wird eine Dauer von 60 bis 90 Tagen angepeilt, hieß es von US- Regierungsbeamten. Der 24-seitige Insolvenzantrag wurde am Montagmorgen Ortszeit bei einem Gericht in Manhattan eingereicht.

Der Konzern soll - geschützt vor dem Zugriff der Gläubiger - in einen "guten" und einen "schlechten Teil" aufgespalten werden. GM soll künftig schon in die Gewinnzone fahren, wenn in den USA - wie etwa für 2009 erwartet - nur zehn Millionen Autos aller Hersteller pro Jahr verkauft werden. Bislang lag die Schwelle bei 16 Millionen.

ES WIRD RADIKAL UMGEKREMPELT

Präsident Obama hatte dem Traditionsunternehmen ein Ultimatum bis zum 1. Juni gestellt: Entweder legt GM einen überzeugenden Sanierungsplan vor oder als einzige Überlebenschance bleibt die Insolvenz nach US-Muster. Nun wird der Konzern radikal umgekrempelt: Laut Regierung sollen elf Werke geschlossen und drei weitere nicht mehr genutzt werden. Berichten zufolge sollen erneut Zehntausende Stellen wegfallen - auf weit unter 100.000 allein in Nordamerika. Vor zehn Jahren gab es noch mehr als doppelt so viele.

Die Zahl der US-Marken wird auf vier halbiert - es bleiben GMC, Chevrolet, Cadillac, Buick. Für die schwedische GM-Tochter Saab gebe es nach wie vor drei mögliche Käufer, bestätigte Henderson. Allerdings gehörten dazu weder der italienische Wettbewerber Fiat <F.AFF> <FIAT.FSE> noch der US-Finanzinvestor Ripplewood. Auch der Geländewagenbauer Hummer und die US-Marke Saturn sollen verkauft werden, Pontiac muss sterben. "Während des Insolvenzverfahrens wird GM wie gewöhnlich arbeiten", hieß es aus dem Weißen Haus.

Obama stellte die Beschäftigten angesichts weiterer Jobverluste und Werksschließungen auf neue Opfer ein. "Ein schlankere GM zu bauen wird seinen Preis haben. Es wird schmerzhaft für viele Amerikaner sein, die sich über Generationen auf General Motors verlassen haben."

Die US-Regierung übernimmt rund 60 Prozent an dem Konzern, Kanada 12 Prozent. Die Autogewerkschaft UAW erhält für Milliarden- Zugeständnisse knapp 18 Prozent an GM. Die Chancen für ein Überleben von GM stiegen zudem am Wochenende in fast letzter Minute durch eine Einigung mit den Zehntausenden Gläubigern. Für den Verzicht auf 27 Milliarden Dollar an Schulden sollen die Kreditgeber zehn Prozent am neuen Konzern bekommen, später können es bis zu 25 Prozent werden.

VERBLEIBENDE AKTIONÄRE GEHEN LEER AUS

Der amerikanische Steuerzahler springt mit weiteren rund 30 Milliarden Dollar ein, um die Insolvenz zu finanzieren, Kanada ist mit knapp 10 Milliarden dabei. Damit haben die US-Steuerzahler rund 50 Milliarden (35 Mrd Euro) in GM gepumpt. Die verbliebenen Aktionäre gehen unterdessen praktisch leer aus.

Obama betonte erneut die Absicht seiner Regierung, die Anteile nicht länger als nötig zu halten. "Unser Ziel ist, GM wieder auf die Beine zu helfen, uns zurückzuhalten und uns schnell wieder zurückzuziehen", sagte der Präsident. "Wir werden zurückhaltende Anteilseigner sein, weil das der einzige Weg für GM zum Erfolg ist."

Von Anfang 2005 bis heute hat GM ein Minus von insgesamt 88 Milliarden Dollar eingefahren. Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres klaffte ein sechs Milliarden Dollar großes Loch - es war der achte Quartalsverlust in Folge.

Zum Verhängnis wurden GM in den vergangenen Jahren weit zu hohe Kosten und eine verfehlte Modellpolitik. Viel zu lange setzte der Traditionskonzern fast ausschließlich auf bullige Geländewagen und spritfressende Limousinen. Die Konkurrenz vor allem asiatischer Hersteller wie Toyota und Honda wurde völlig unterschätzt.

IMMER NEUE SANIERUNGSWELLEN

Der Konzern durchlitt in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder neue Sanierungswellen mit drastischem Stellenabbau. Die Talfahrt beschleunigte zuletzt der dramatische Einbruch des Autoabsatzes erst auf dem Heimatmarkt USA und später wegen der Wirtschaftskrise auch in Europa und anderen Teilen der Welt.

Anlass zur Hoffnung gibt der bisher erfolgreiche Verlauf der Insolvenz bei Chrysler. Das Insolvenzgericht gab in der Nacht zum Montag grünes Licht für den rettenden Verkauf an den italienischen Fiat-Konzern. Der drittgrößte US-Autobauer soll nun bereits bald für einen Neustart das vor einem Monat begonnene Insolvenzverfahren verlassen können, womöglich noch an Montag.

Fiat bekommt beim Einstieg zunächst 20 Prozent an Chrysler und kann den Anteil langfristig deutlich aufstocken. Vorerst hält die Gewerkschaft UAW über ihren Betriebsrentner-Gesundheitsfonds die Mehrheit am neuen Unternehmen im Gegenzug für Milliarden- Zugeständnisse. Den Rest erhalten die USA und Kanada. /fb/fd/dct/DP/gr

Quelle: dpa-AFX


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Beitrag #12 von LordofShares am 06.07.2009 21:52   ( 4.329 Beiträge | Status: ok )
Diese Antwort bezieht sich auf den Beitrag von LordofShares am 04.06.2009 00:35

06.07.2009 | 21:01

"Neue" GM soll noch diesen Monat an den Start gehen

DJ "Neue" GM soll noch diesen Monat an den Start gehen

WASHINGTON (Dow Jones)--Nach der richterlichen Genehmigung des Restrukturierungsplan für General Motors (GM) soll die "neue" GM noch in diesem Monat an den Start gehen. Er rechne nicht damit, dass Einsprüche gegen den Gerichtsbeschluss das Verfahren aufhalten werden, sagte am Montag Steve Rattner, ein hochrangiger Vertreter in der Auto-Task-Force der US-Regierung.

Richter Robert E. Gerber hatte dem Konzern aus Detroit am Sonntag den Verkauf seiner Aktiva an eine "neue" GM genehmigt. Zugleich hatte er Einsprüche gegen das Vorhaben von Anleiheinhabern und Verbraucherschützern zurückgewiesen.

GM kann nun den von der Regierung forcierten Plan umsetzen, eine "neue" und eine "alte" GM zu schaffen. In die "neue" GM sollen die Vermögenswerte des Vorgängers inklusive der Marken Chevrolet, Cadillac, Buick und GMC eingebracht werden, nicht jedoch die Schulden. Die Verbindlichkeiten sollen in der "alten" GM verbleiben, die dann abgewickelt wird.

Die US-Regierung soll 60,8% an der "neuen" GM halten, die kanadische Regierung 11,7% und ein von der Autogewerkschaft UAW geführter Gesundheitsfonds für GM-Pensionäre 17,5%. Das neue Unternehmen wird rund 50 Mrd USD an GM-Verbindlichkeiten übernehmen, Mittel, die die US-Regierung für ihre Beteiligung zur Verfügung stellt. Rattner erwartet einen Börsengang der neuen Gesellschaft in der ersten Hälfte 2010. Dies werde jedoch von den Marktbedingungen abhängen, sagte er.


Webseite: http://www.gm.com/

-Von Josh Mitchell, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 104,
unternehmen.de@dowjones.com
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(END) Dow Jones Newswires

July 06, 2009 14:00 ET (18:00 GMT)

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Quelle: Dow Jones Deutschland


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