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Thema: Takata Corp. (JP3457000002)

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Beitrag #0 von aktiensammler am 26.12.2016 01:08   ( 2.597 Beiträge | Status: ok )
Takata Corp. (JP3457000002)

Der japanische Automobilzulieferer Takata Corp. hat mit seinen Airbags massive Probleme.

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Ashley Parham war das erste Todesopfer. Wenige Tage nach ihrem High-School-Abschluss im Mai 2009 fuhr die 18-Jährige noch einmal zu ihrer alten Schule in Oklahoma City. Sie holte ihren jüngeren Bruder dort vom Football-Training ab. Beim Ausparken passierte es: Mit geringer Geschwindigkeit stieß Parham in ein anderes parkendes Auto. Ein Unfall, von dem der örtliche Polizeichef später sagte, die meisten Autofahrer hätten wohl gar keine Verletzung davongetragen. Doch der Fahrerairbag von Parhams Honda Accord explodierte mit einer derartigen Wucht, dass mehrere Metallteile aus dem Zündmechanismus wie Granatsplitter durch die Kabine schossen. Eines traf den Teenager so am Hals, dass sie nach kurzer Zeit verblutete.
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Honda und der Hersteller des Airbags, der japanische Autozulieferer Takata, übernahmen öffentlich nie Verantwortung für Parhams Tod. Sie einigten sich außergerichtlich mit der Familie auf eine Entschädigung in unbekannter Höhe und vermieden so einen Prozess. Doch innerhalb weniger Monate nach dem Unfall erweiterte Honda einen Rückruf von zunächst 4000 Autos wegen möglicherweise fehlerhafter Airbags auf 440.000 und im Jahr darauf auf mehr als 800.000 Wagen - doch auch das war nur der Anfang.
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Bis heute sind mindestens elf Todesfälle und mehr als 100 Unfälle mit Verletzten durch Takata-Airbags bekannt geworden. Sie zwangen die Autoindustrie zur größten Rückrufaktion ihrer Geschichte: Allein in den USA wurden mehr als 60 Millionen Autos wegen der Takata-Airbags in die Werkstätten gerufen oder ihr Rückruf für die kommenden Jahre schon angeordnet. Einigen Berichten zufolge könnten es bis zu 280 Millionen Autos weltweit werden.
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Die Japaner führten zur Gasgeneration den Sprengstoff Ammoniumnitrat ein. Eine Chemikalie, die unter anderem zur Düngemittelherstellung eingesetzt wird und als besonders empfindlich gilt.

Keine Aufzeichnung über Qualitätskontrolle

In den kommenden Jahren, während Airbags auf den meisten Automärkten zur gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsausstattung wurden, stieg die Nachfrage rasant, und Takata sicherte sich rund ein Fünftel des Weltmarktes.
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Erst Jahre und hunderte Millionen möglicherweise lebensgefährlichen eingebaute Airbags später stellte sich heraus, dass das Ammoniumnitrat in den Gasgeneratoren nicht ausreichend gegen Feuchtigkeit und Temperaturunterschiede geschützt war, weswegen es zu den unkontrollierten Explosionen gekommen sein soll. Dazu kam, dass Takata, während die Produktion in zahlreichen Werken massiv hochgefahren wurde, Probleme mit der Qualitätskontrolle hatte.
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Trotz der inzwischen mindestens 11 Todesfälle durch Takata-Airbags halten viele Autohersteller bis heute an dem Zulieferer fest, sowohl beim Austausch der defekten Teile im Rahmen der Rückrufaktionen als auch bei Neuwagen. Denn Ersatz ist bis heute auf dem Weltmarkt in ausreichender Stückzahl kurzfristig nicht zu beschaffen.
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2015 erzielte Takata einen Umsatzrekord mit seinen Airbags. Zwar musste die Familie Takada die operative Leitung abgeben, und das Unternehmen schreib mehrere hundert Millionen Dollar aufgrund der Airbag-Probleme ab. Doch die Kosten für den Mega-Rückruf spiegelt das nicht im Geringsten wider. Bekannt ist, dass verschiedene deutsche Hersteller für Teilrückrufe von einigen hunderttausend Autos jeweils mehrere hundert Millionen Euro Rückstellungen machten. Die Gesamtkosten für mindestens 100 Millionen zurückgerufene Wagen dürften also im zwei- bis dreistelligen Milliardenbereich liegen.
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Doch pleite, wie er voraussagte, ist das Unternehmen noch nicht. Denn die Autokonzerne zeigen keinerlei Interesse, Takata mit Schadensersatzforderungen in die Insolvenz zu schicken. Unter Führung von Honda, einem der größten Abnehmer von Takata-Airbags, arbeiten die Autobauer sogar aktiv an der Rettung des Zulieferers mit. Trotz der Bemühungen der Konzerne, die einen Käufer oder Investor für das angeschlagene Unternehmen wollten, rückt die Insolvenz von Takata nun allerdings näher.
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Quelle: n-tv.de


Der Chart in Tokyo (in JPY):

Chart
Provided by finanzen.net

Takata K.K. Registered Shares o.N.


Der Chart in Frankfurt:

Chart

Beitrag #1 von aktiensammler am 26.12.2016 02:11   ( 2.597 Beiträge | Status: ok )
Nachtrag

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Der japanische Autozulieferer Takata spürt eine leichte Entlastung inmitten des Skandals um die millionenfachen Airbag-Rückrufe. In den ersten sechs Monaten des bis Ende März laufenden Geschäftsjahres kehrte das Unternehmen in die Gewinnzone zurück. Das Nettoergebnis belief sich auf 18,3 Milliarden Yen (rund 160 Millionen Euro) nach einem Verlust von 5,6 Milliarden Yen (knapp 50 Millionen Euro) im Jahr zuvor. Auch wegen der Aussicht auf Einnahmen durch den Verkauf von Geschäftsteilen hob der Konzern seine Gewinnprognose an.

Weltweit haben Autohersteller bereits zahlreiche Massenrückrufe zum Austausch der fehlerhaften Airbags gestartet. Weltweit stehen mindestens 14 Todesfälle und mehr als 150 Verletzte mit den defekten Aufblasvorrichtungen von Takata in Verbindung.

Quelle: diepresse.com

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Takata ist immer gut für ein Paradoxon: Der Airbag-Hersteller erhöht einerseits den Gewinnausblick und muss andererseits womöglich in den USA Insolvenz anmelden.
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Bei einem Treffen in der vergangenen Woche hatte die Mehrheit der Kunden von Takata – fast ein Dutzend Autobauer von Toyota bis Volkswagen – eine Insolvenz abgelehnt.

Denn bisher tragen die Fahrzeughersteller die Milliarden-Kosten für den Austausch von bis zu 100 Millionen Airbags weitgehend allein. Ginge Takata pleite, dann könnte man den Hersteller nicht mehr regresspflichtig machen. Außerdem wird Takata als Lieferant von Ersatz-Airbags mit einer anderen Technologie weiter gebraucht.
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Doch die Kaufinteressenten von Takata wollen ihr finanzielles Risiko verringern. Dabei handelt es sich um die schwedische Autoliv, Key Safety Systems, Flex-N-Gate und die japanische Daicel.
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Daicel drängt laut einem Bloomberg-Bericht weiter auf eine Insolvenz in Japan. Die anderen potenziellen Käufer würden sich mit einer Insolvenz der Takata-Tochter in den USA zufriedengeben. TK Holdings im US-Bundesstaat Michigan ächzt wegen der Rückrufe unter Verbindlichkeiten von 1,4 Milliarden Dollar.

Eine schnelle Rettung von Takata ist bisher nicht in Sicht. Autoliv gilt inzwischen als Favorit der Takata-Kunden. Aber Autoliv und Takata würden zusammen fast die Hälfte des Airbag-Marktes kontrollieren.
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Der zweite Favorit ist die japanische Daicel und ihr Partner Bain. Doch hier schmeckt Takata nicht, dass Daicel auch in Japan eine Insolvenz anstrebt.
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Quelle: japanmarkt.de

Die schwedische Autoliv Inc. (eigentlich Autoliv AB) ist mit ISIN US0528001094 (Börsennotierung an der NYSE) und die japanische Daicel K.K. mit JP3485800001 börsennotiert.

Beitrag #2 von aktiensammler am 26.02.2017 12:35   ( 2.597 Beiträge | Status: ok )
Nachtrag

Takata kommt mit Milliardenstrafe davon

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Das Unternehmen habe kriminelle Vergehen eingestanden und zahle Strafen in Höhe von 1,0 Milliarden Dollar (940 Millionen Euro), teilte das US-Justizministerium mit. Zudem wurden Strafanzeigen gegen drei Manager gestellt.
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Im Zuge der Vereinbarung zahle Takata ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Dollar, hieß es weiter. Außerdem richte das Unternehmen einen Entschädigungsfonds in Höhe von 125 Millionen Dollar für Einzelpersonen ein, die durch eine fehlerhafte Auslösung eines Takata Airbag-Gasgenerators Verletzungen erlitten hätten. Zudem lege Takata einen Entschädigungsfonds in Höhe von 850 Millionen Dollar zugunsten der Autohersteller auflegen, die verfälschte Testdaten und -ergebnisse erhalten oder die betreffenden Airbag-Gasgeneratoren von Takata erworben haben.
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Defekte Airbags des japanischen Zulieferers machen der Autoindustrie schon seit Jahren zu schaffen. Die Mängel haben in den USA zum Rückruf von fast 70 Millionen Airbags geführt. 42 Millionen Fahrzeuge diverser Hersteller sind betroffen. Die US-Verkehrsaufsicht geht von mindestens elf Todesfällen und 184 Verletzten in den Vereinigten Staaten aus, die im Zusammenhang mit dem Problem gebracht werden.

Quelle: n-tv.de

Beitrag #3 von aktiensammler am 07.07.2017 12:33   ( 2.597 Beiträge | Status: ok )
Insolvenzverfahren

Nun kommt die Insolvenz doch noch!

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Der japanische Autozulieferer Takata hat angesichts eines gewaltigen Rückruf-Desasters Insolvenz in Japan und den USA angemeldet. Das teilte der 1933 gegründete Konzern am Montag mit. Neben dem Mutterkonzern wird die US-Tochter TK Holdings in die Insolvenz geschickt. In Europa sei indes nicht geplant, Insolvenzverfahren einzuleiten.
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Zur Finanzierung eines Restrukturierungsplans soll Takata nun an den chinesisch kontrollierten US-Zulieferer Key Safety Systems (KSS) zu einem Preis von rund 175 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Euro) verkauft werden. Beide Seiten erzielten eine entsprechende Grundsatzvereinbarung, wonach KSS nahezu alle Vermögenswerte und operativen Geschäfte übernimmt, darunter auch die Herstellung von Sicherheitsgurten und Lenkrädern. Der Rest von Takata dürfte soweit wie möglich verkauft werden.
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Angesichts von Verbindlichkeiten von mehr als einer Billion Yen (8,1 Mrd Euro) ist es eine der größten Insolvenzen in Japans Wirtschaftsgeschichte.
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Lange Zeit hatte die Gründerfamilie, die bislang 60 Prozent der Anteile an Takata hielt, versucht, eine außergerichtliche Lösung zu finden. Die Autohersteller jedoch bestanden auf einem Insolvenzverfahren.
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Quelle: n-tv.de

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