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LordofShares Börsenforum

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  • Thema von Fundi im Forum allgemeine Marktentwic...

    In letzter Zeit stoße ich recht häufig auf Schrottaktien, die als das 8.Börsenweltwunder angepriesen werden.
    Kanadische Minengesellschaften die neuerdings Erdbeeren züchten, Südamerikanische Goldminen die außer vielen Aktien nichts besitzen, Erdölexplorer bei denen das Geld noch nicht einmal für die Bohrungen reicht etc. .

    Diese werden vollkommen offensichtlich mit falschen „Versprechungen“, gekauften „Researchberichten“ und utopischen Kurszielen beworben. Zeitgleich treten oft in diversen Internetforen (bspw. Wallstreet online, Ariva etc.) Forenteilnehmer in Erscheinung die in rosigen Beiträgen die Unternehmen und deren Gewinnchancen beschwören.
    Ich denke ich muss dazu nicht viel mehr sagen.

    Natürlich sind solche (Verkaufs-)praktiken eigentlich auch in Deutschland verboten. U.a.

    §263 StGB ( Betrug ): Eines Betruges macht sich strafbar, der einen anderen bewußt täuscht oder durch Täuschung zu einer für ihn nachteiligen Vermögensentscheidung veranlasst.
    §264a StGB ( Kapitalanlagebetrug ): Unter Strafe gestellt wird die Herausgabe von Prospekten oder anderen Darstellungen, die unrichtige Tatsachen enthalten oder nachteilige verschweigen. Nicht erfasst werden Bauherrenmodelle, da sich der Paragraph ausdrücklich nur auf den Anteilserwerb bezieht

    Quelle: http://rechtsanwaltkiel.com/news/scalping/

    Da der § 264a sich aber auf den Vertrieb von Wertpapieren etc. bezieht müsste man ihn wohl zutreffender als „Prospektbetrug“ bezeichnet. Er ist daher wohl bei den meisten Verkaufskampagnen nicht einschlägig und läuft so bei dieser Form des Kapitalanlagebetruges ins Leere.

    Folglich kommt der Artikel auch zum Ergebnis:

    Experten meinen dazu: Schwierig ist der Nachweis, wenn Risikohinweise gegeben wurden. Ferner ist das Strafmass nicht abschreckend und die Strafverfolgung schwierig.


    §20a WpHG Verbot der Marktmanipulation und § 34b Analyse von Finanzinstrumenten greifen anscheinend auch selten, da man sich scheinbar mit einem einfachen "Disclaimer" und einem kurzen Hinweis auf den Interessenkonflikt „freisprechen“ kann.

    Was kann man aber nun als einzelner tun? Was ist eure Meinung?

    Der obige Artikel empfiehlt:

    Suchen Sie sofort einen Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht oder Fachanwalt für Wirtschaftsrecht auf. Er wird mit Ihnen gemeinsam alle notwendigen Schritte einleiten, Strafanzeige erstatten, Sie fachkundig beraten und Ihr Vermögen versuchen zu schützen bzw. möglichst viel zu retten.


    Wenn man den Schrott nicht gekauft hat,dann ist dies natürlich überflüssig.
    Eine Anzeige bei der Polizei oder der BaFin wären natürlich trotzdem sinnvoll, aber sind vielleicht eben nicht jedermanns Sache.

    Zudem stoppt es die Abzocke nicht oder erst viel zu spät. Die üblichen BaFin-Warnungen werden zudem scheinbar trotzdem gerne ignoriert

    Die BaFin rät daher allen Anlegern, vor Erwerb von Aktien dieser Gesellschaft sehr genau zu prüfen, wie seriös die gemachten Angaben sind, und sich über die betroffene Gesellschaft auch aus anderen Quellen zu informieren.

    Falls sie überhaupt kommt. (Anm.: Die "anderen Quellen" werden aber wie oben schon beschrieben i.d.R. mit falschen Informationen gefüttert.)

    Ein zeitnaher Erfolg ist so aber eher auszuschließen.

    Wie seht ihr das Schreiben von Beiträgen über solche „Abzocken“? Was würdet ihr tun um dem Treiben ein Ende zu bereiten?Ist es überhaupt realistisch etwas gegen diese kriminellen Machenschaften auszurichten?Sehe ich die Sache zu kritisch und sollte solche Taten einfach hinnehmen?

    Liebe Grüße

    Fundi


    PS:
    Natürlich wäre ein staatliches Handeln gefordert.Und ja, die Bundesregierung möchte den "Grauen Kapitalmarkt" stärker reglementieren. Nur ich spreche hier scheinbar von einem Markt, den man wohl eher,trotz seiner fehlenden staatlichen Überwachung, als "Weißer Kapitalmarkt" in dem Kontext einstuft. (Der größte Teil der börsennotierten Aktiengesellschaften in Deutschland dürfte an einem solchen "nichtorganisierten" Markt gelistet sein. Man denken nur an Freiverkehr,Entry Standard,Open market, m:access etc..)

  • Herr Peter Koch, ehemals Vorstand Bonifaz GOld, hat sich bei W : O zu Wort gemeldet!

    Peter Koch hat (mutmaßlich) einen Beitrag auf W : O verfasst ,natürlich nicht im "BONIFAZ Gold"-Thread, wo viele sicherlich lange auf Antworten gewartet haben. Nein natürlich im StarDSL-Thread.
    Denn dort ist er jetzt im Aufsichtsrat!

    Er hat zwar nichts zum Unrühmlichen Ende von BONIFAZ gesagt und was aus den angeblich so etablierten Minengesellschaften geworden ist, aber er hat allen Kritikern von StarDSL Lügen unterstellt.(So lese ich jedenfalls seine weiteren Aussagen.)

    Es ist richtig, dass ich bei der Bonifaz Gold im Board of Directors war. Dies völlig offiziell und mit "offenem Visier". Die Gesellschaft hat aus verschiedenen Gründen ihr Ziel nicht erreicht. Unter anderem hat die Änderung der Vorgaben für den Open Market an der FWB hierzu beigetragen.
    Nicht Einzig aber hauptsächlich.
    Nochmals, ich habe damals dazu gestanden und mache dies heute auch, da ich aus damaliger Sicht der Meinung war, dass das Geschäftsmodell durchaus Erfolg haben könnte. Im nachhinein bin ich hierzu schlauer, so wie jeder es im nachhinein immer besser weiß.

    http://www.wallstreet-online.de/diskussi...eitrag_48299872

    Kein Wort was aus den angeblich bereits betriebenen 44 Minen und den Lizenzen geworden ist, die doch "nachgewiesen" und "wahrscheinlich" 7 Mrd. € reich an Resourcen waren.
    (Siehe Beitrag #2)

    Und alles nur weil man das First Quotation Board in Frankfurt geschlossen hat.[rolleyes]
    Man konnte naturlich keine andere Börse finden, da eine solche etablierte,traditionsreiche und vorallem wertvolle Minengesellschaft nur in Frankfurt gelistet werden kann.
    Bzw. weil die Voraussetzungen für eine Börsennotierung so unendlich hoch sind.
    Sonstige Kapitalgeber haben sich offensichtlich auch nicht finden lassen.

    Wenn man das stille "Verpissen" als mit mit "offenem Visier" bezeichnet, dann zeigt man,daß man sich nicht geändert hat. Zur Erinnerung die letzte Unternehmensmeldung gab es 11 Monate vor der Löschung durch die englischen Behörden.
    Mir ist keine Aussage zum Ende von Bonifaz Gold bekannt.
    Nur solche inhaltsleeren Phrasen wie die von Herrn Koch.

    Die Verarschung der Anleger geht also weiter.

    Also ich finde es ist ein unhaltbarer Zustand,daß solche Leute vollkommen offen am deutschen Kapitalmarkt auftreten und/oder in Führungs- und Aufsichtspositionen von börsennotierten Unternehmen tätig sind.

  • Jetzt wird es lustig! Habe gerade in anderen Foren gelesen:
    Peter Koch ist mittlerweile Aufsichtsrat bei StarDSL.[eek]

    Wem der Name Peter Koch spontan nichts sagt, seine Wertpapierhandelsbank hat damals vielen "Unternehmen" zu einer Notierung im "First Quotation Board" verholfen. Das "First Quotation Board" ist bzw. besser war auch als "Spielwiese für Anlagebetrüger" bekannt.

    Die Deutsche Börse schließt am Freitag ihr Marktsegment First Quotation Board (FQB). Die gut 300 dort notierten Unternehmen müssen in ein Segment mit höherem Transparenzstandard wechseln oder die Frankfurter Wertpapierbörse verlassen. Noch ist unklar, wie viele Unternehmen der Börse erhalten bleiben. Anlass für die Reform ist die hohe Zahl an Betrugsfällen im FQB.

    Quelle:F.A.Z: Spielwiese für Anlagebetrüger-Deutsche Börse schließt First Quotation Board

    An letzterer Zahl hatte er wohl intensiven Anteil,da er einige solcher Fälle betreut oder beraten hat bzw. Marketmaker o.ä. war. (Man muss nur kurz googeln und schon stößt man auf einige Fälle...)
    Seine Gesellschaft wurde nach dem Ende des FQB von Flatex bzw. Herrn Bernd Förtsch übernommen. Auch kein unbeschriebenes Blatt hinsichtlich "fragwürdiger" Geschäfte.

    Die Peter Koch GmbH Wertpapierhandelsbank (vormals Peter Koch Xchange Brokers GmbH) besteht seit Oktober 1997. ...

    Zu den weiteren Geschäftsfeldern gehören ... sowie die Betreuung in- und ausländischer Aktiengesellschaften auf ihrem Weg zu einem 'Primary Listing' an der Frankfurter und/oder der Berliner Wertpapierbörse. Ausländischen Aktiengesellschaften bietet das Unternehmen außerdem ergänzend zur Notierung an ihrer Heimatbörse die Möglichkeit eines 'Dual Listings' ihrer Aktie an der Frankfurter und/oder Berliner Börse.

    Quelle 1 ;Quelle 2: WiWO: Bernd Förtsch - Investor mit mysteriösem Geldkreislauf


    Mir ist er aber vorallem durch "BONIFAZ Gold" bekannt!
    Einer Abzocke bei der er sogar im Vorstand war. Ich hatte hier im Forum mal etwas zum unrühmlichen Ende der ("Briefkasten")-Firma geschrieben.
    Siehe hier: Bonifaz Gold ISIN: GB00B460HL17 | WKN: A1H5HC | Symbol: BOG

    Das Unternehmen wurde, nachdem der Vorstand um Peter Koch nicht auf die Anschreiben der britischen Behörden reagierte, einfach gelöscht. Also nicht liquidiert oder abgewickelt,sondern einfach aus dem Unternehmensregister gelöscht.


    Seit ich das erste mal die Story gelesen habe, ist der Fall für mich das Musterbeispiel für Anlegerabzocke a là "pumb and dumb"!


    Es kommt sogar noch besser!
    Peter Koch hat (mutmaßlich) einen Beitrag auf W : O verfasst ,natürlich nicht im "BONIFAZ Gold"-Thread, wo viele sicherlich lange auf Antworten gewartet haben. Nein natürlich im StarDSL-Thread. Er hat zwar nichts zum Unrühmlichen Ende von BONIFAZ gesagt und was aus den angeblich so etablierten Minengesellschaften geworden ist, aber er hat allen Kritikern von StarDSL Lügen unterstellt.(So lese ich jedenfalls seine weiteren Aussagen.)

    Es ist richtig, dass ich bei der Bonifaz Gold im Board of Directors war. Dies völlig offiziell und mit "offenem Visier". Die Gesellschaft hat aus verschiedenen Gründen ihr Ziel nicht erreicht. Unter anderem hat die Änderung der Vorgaben für den Open Market an der FWB hierzu beigetragen.
    Nicht Einzig aber hauptsächlich.
    Nochmals, ich habe damals dazu gestanden und mache dies heute auch, da ich aus damaliger Sicht der Meinung war, dass das Geschäftsmodell durchaus Erfolg haben könnte. Im nachhinein bin ich hierzu schlauer, so wie jeder es im nachhinein immer besser weiß.

    http://www.wallstreet-online.de/diskussi...eitrag_48299872

    Kein Wort was aus den angeblich bereits betriebenen 44 Minen und den Lizenzen geworden ist, die doch nachgewiesen und "wahrscheinlich" 7 Mrd. € reich an Resourcen waren.
    (Siehe u.a. Unternehmensmeldung Beitrag #2 von montechristo am 24.02.2012 11:32 im Thread.)

    Die Ernennung von Peter Koch macht für mich das Unternehmen nicht gerade seriöser. Eher im Gegenteil. Für mich wird es zunehmend schwerer zu verstehen, warum jemand das Unternehmen noch mit rd. 10 Mio € bewertet.

    Stichwort "Bewertung",
    hier wären wir bei der 2. "Neuigkeit".

    Die StarDSL AG bzw. eine mit ihr verbundene Person hat eine "Researchstudie" von der "The ACON Group SE" schreiben lassen. Diese sind natürlich aufs engste wirtschaftlich mit StarDSL verbunden, wie man den Interessenskonflikten entnehmen kann.

    Interessenkonflikte ggf. Erläuterung
    (2), (4), (5), (6), (7), (8), (10), (11), (12)

    10) Die The ACON Group SE oder ein mit ihr verbundenes Unternehmen oder eine andere
    Interessenkonflikt=Person erwartet bzw. strebt in den nächsten drei Monaten Vergütungen von
    dem Emittenten für Dienstleistungen im Investment Banking an.

    11) Diese Finanzanalyse ist im Auftrag des Emittenten oder einer dieser Gesellschaft nahe
    stehenden Person von der The ACON Group SE oder einer anderen Interessenkonflikt=Person
    erstellt worden.

    12) Im Rahmen der Börseneinführung oder eines öffentlichen Angebots von Finanzinstrumenten
    des Emittenten fungierte die ACON Actienbank AG, als verbundenes Unternehmen der The
    ACON Group SE, oder eine andere Interessenkonflikt=Person als Lead=Manager, Co=Lead=
    Manager, Co=Manager, Selling Agent oder Listing=Partner.


    Quelle:Basisstudie (abrufbar unter http://www.more-ir.de/d/12542.pdf)

    Beim lesen der Interessenskonflikte weiß man schon wie "seriös" und "werthaltig" die Studie ist.
    (Kursziel nur 1,27€ sind doch ziemlich ärmlich, wenn man schon solche illusorischen Annahmen unterstellt hinsichtlich Gewinnwachstum, Kapitalerhöhung (2 Mio. unterstellt) etc. und bei blue-chip-mäßigen Renditansprüchen. .(Meiner Meinung nach.))

    Einen interessanten Punkt gibt es aber! Da die Frage schon auf den Tisch kam.

    Ich kann mir bei den Umsätzen kaum vorstellen, dass einer der Altaktionäre große Aktienbestände verkauft haben kann.

    (ValueOlli)

    In der Studie steht:

    Aktionärsstruktur (in %)
    ...
    Freefloat 38,06


    38,06% wären etwa 4,4 Mio Aktien.
    Für mich bedeutet dies,daß man seit Ende 2012 mehr als 3 Mio Aktien unter die Leute gebracht hat.



    Mal schaun wer hier noch so alles auftaucht. Fehlt nur noch,daß hier Herr Scheunert oder Herr Frick mitmischen.

    PS:
    Darf man hier so offen darüber sprechen? Oder gibt das Ärger für den Betreiber?
    (Wäre mir etwas unangenehm. Ich kenne wenige gute Foren zum Thema.)

  • Hallo,

    das sind gute Fragen die ich mir auch gestellt habe.

    In dem Börsensegment gibt es leider kaum Veröffentlichungspflichten und wir werden deshalb vermutlich keine "offizielle" Antworten erhalten. Intransparenz ist leider ein Hauptmerkmal bei den meisten Unternehmen dieser Art. (Ich kenne welche die nie einen Geschäftsbericht veröffentlicht haben, trotz Börsengang und unzähligen ausgebenen Wertpapieren. Es gab mal ne Bilanz und GuV, natürlich keine konsolidierte, und eben den Wertpapierprospekt. Trotz Gläubigerversammlung hat man die Karten nicht auf den Tisch gelegt.)


    Ich kann hier nur meine Meinung /Theorie äußern. Ob die vollkommen stimmt? Wer weiß.
    Meine Meinung:

    Herr Hill & CO. verdienen auf 3 Wegen an StarDSL
    a) Über Gehälter und Gewinnbeteiligungen (5% auch bei Tochtergesellschaften.)(Siehe Wertpapierprospekt.)
    b) Über die von ihren Unternehmen für StarDSL erbrachte Dienstleistungen. (StarDSL vertreibt nur.
    Abrechnung etc. erfolgt über Herrn Hills sonstige Unternehmen. Siehe Wertpapierprosekt.)
    c) Verkauf der Aktien.


    Worauf derzeit der Schwerpunkt liegt,daß läßt sich schwer sagen.Aber wenn das Unternehmen pleite geht,dann fallen alle 3 Geldquellen weg. D.h. es würde sich schon für Herrn Hill& Co. lohnen das Unternehmen am Leben zu erhalten und die selbst gezeichneten Aktien dann an der Börse zu verkaufen. Letztlich fließt das "frische" Geld zum größten Teil wieder an die Altaktionäre zurück.(Zu den "Lockup"-Fristen des Wertpapierprospektes und deren Einhaltung kann ich natürlich nichts sagen. War auch Thema auf der HV.Siehe Gegenanträge.)


    Zu den Umsätzen:
    Speziell während der "Werbekampagne" gab es schon größere Umsätze und irgendjemand muss die Werbung, die Börsenbriefe, W : O etc. bezahlt haben. Das hat er sicherlich nicht ohne Grund gemacht. [wink] Ich bin der Meinung, daß da einige Aktien in Umlauf gebracht worden sind.
    Xetra weist für 6 Monate 5,37 Mio. (8,32 Mio. €) und für 1 Jahr 6,44 Mio. (9,34 Mio. €) gehandelte Aktien aus.
    Frankfurt (Parkett): 3,59 Mio. bzw. 4,18 Mio. Aktien.
    Und über Tradegate,Berlin,Düsseldorf etc. wurde auch einiges umgesetzt.
    Zum Vergleich mal Dt. Telekom mit 4,5 Mrd. Aktien: Xetra: 1,43 Mrd. bzw 2,85 Mrd. und "Parkett": 9,27 Mio. bzw. 23,35 Mio.
    Die deutsche Telekom besitzt einen Freefloat von etwa 16,X . [wink]
    Der Freefloat StarDSL hätte maximal 23 % betragen "dürfen". (Siehe "Lockup"-Fristen Wertpapierprospekt.)


    Wo kommt das Geld her?



    Die Chance einige Aktien zu verkaufen war vorhanden und wurde wohl auch genutzt.

    Das Unternehmen ist natürlich auch nicht total defizitär, nur fließt das Geld was das Unternehmen umsätzt halt ziemlich schnell wieder ab.(Leider weiß ich nicht was tooway verlangt.)

    Vielleicht macht StarDSL auch Gewinne und die fließen wie bei den Steuervermeidungsmodellen an andere Unternehmen ab bzw. gehen für die Gehälter etc. drauf. [wink]

    Ich bin jedenfalls der Meinung, daß zumindest Herr Hill & Co. hier sehr gut verdienen. Für sie würde es sich lohnen das System am laufen zu halten.

    Weißt du wie ein Ponzi-scheme funktioniert (bsp. Madoff und Ponzi)?
    Hier in Deutschland kennt man ja eher nur Schneeballsysteme.

    Hier auch mal ein Artikel wie man auch mit realtiv wenig Aktien ein Unternehmen ausnehmen kann:
    Wie der Werkzeughändler das Geld der Aktionäre vernichtet [wink]

  • Hallo ValueOlli,

    die Meldung über eine Kapitalerhöhung kommt sicherlich nicht unerwartet, wenn man einen Blick in den traurigen Halbjahrebericht geworfen hat.
    Die Art und Weise ist aber wirklich überraschend.
    Ich hätte vermutet es läuft zuvor noch eine neue "Werbekampagne" und ein paar Börsenbriefe etc. empfehlen die Aktie als "Geheimtipp". [wink]


    - Bis zu 3,8 Mio. Aktien mit Bezugsrecht.

    - Bezugsrechtangebot im Verhältnis 3:1, Ausgabepreis 1,00 EUR.

    - 26 % der Kapitalerhöhung sind bereits verbindlich gezeichnet.
    ...
    Die Kapitalerhöhung soll überwiegend der Finanzierung des weiteren Wachstums dienen. Im Fokus der Aktivitäten stehen dabei die Neukundengewinnung in den Kernmärkten Deutschland und Polen sowie in weiteren Bestandsmärkten wie Belgien, Österreich und der Schweiz und der Erschließung neuer maßgeblicher Zielmärkten wie Spanien oder speziell der Türkei.

    Quelle:DGAP

    Bei einem Aktienkurs von 0,8 € würde vorallem kein "normaler" Anleger die Aktie zu einem Euro zeichnen. (Warum zeichnen wenn man die Aktie 20% billiger an der Börse bekommt?)

    3:1 ergibt sich aus der Maximalsumme von 3,801 Mio neuen Aktien.
    Wenn jeder Altaktionär (11.552.860 Aktien, davon sind noch nicht alle "bezahlt".) seine Bezugsrechte ausübt, dann müssten theoretisch sogar ein paar Aktien mehr ausgegeben werden.
    Wenn aber schon 1.000.000 Aktien gezeichnet worden sind, dann müssten eigentlich ein paar Altaktionäre leer ausgehen.
    Ergo entweder ist der Investor schon Aktionär oder ein paar Altaktionäre (mit 3 Mio Aktien) haben bereits verzichtet. Ersteres klingt irgendwie logischer...

    Intuitiv gehen meine Gedanken da in die selbe Richtung wie deine.
    "Cui bono?" (Wem zum Vorteil?) sollte zwar vorsichtig angewendet werden, aber hier dürfte es passen.
    Der ominöse Investor wäre demnach entweder einer der Großaktionäre,wobei Herr Hill wohl am meisten am Erhalt von StarDSL verdienen würde. Neben seinem Gehalt fließt schließlich noch viel Geld über die erbrachten Service-Leistungen in seine sonstigen Unternehmen.
    Oder wirklich ein Zulieferer, wobei ich dies eher ausschließe. Klar,der Gedanke liegt auf der Hand: Der Zulieferer kauft 1.000.000 Aktien, davon kann StarDSL seine offenen Rechnungen bezahlen und er verkauft anschließen die Aktien wieder.
    Irgendwie glaube ich aber nicht,daß es abgesehen von Herrn Hills Unternehmen und dem Lieferanten der Sat-Anlagen nennenswerte "Zulieferer" gibt.
    Und selbst letzterer wird wohl kaum 1.000.000 € in das Unternehmen stecken, nur weil die ein paar Sat-Anlagen kaufen. (Klingt für mich etwas übertrieben.)
    Den größten Nutzen hätte wohl Herr Hill.

    Die Aussage: "Die Kapitalerhöhung soll überwiegend der Finanzierung des weiteren Wachstums dienen.", klingt für mich etwas unglaubwürdig wenn ich in die Bilanz blicke.
    Da klafft zwischen dem Umlaufvermögen und den Verbindlichkeiten eine 2 Mio Lücke, die, in Anbetracht der hohen laufenden Aufwendungen und recht geringen Umsätzen, wohl eher das Geld verschlingen wird.

    So oder So, ich denke auch,daß das Geld nicht sehr lange im Unternehmen bleibt.Wenn es überhaupt dort ankommt.

    LG

    Fundi

    PS:
    In dem Börsensegment gibt es leider kaum Meldepflichten. An einem organisierten Markt würden mindestens die Meldeschwellen 3% und 5% des WpHG gerissen werden. (Oder eben nicht [wink] ) Hier jedoch gibt es nur die 25% aus dem Aktiengesetz und die wird wohl vermutlich nicht erreicht werden.
    Insofern ist dies zwar eine weitere "Veralberung" der Kleinaktionäre aber wohl völlig legal.

  • Hallo ValueOlli,

    da sprichst du mehrere interessante Punkte an, von denen ich aber nur drei aufgreifen möchte.

    Ein wie auch immer gearteter Wert lässt sich nicht nachvollziehen zumal das Wachstum der letzten Monate auf Sonderangebote zurückzuführen ist, die betriebswirtschaftlich suizidverdächtig sind und die Bilanz der AG weiter belasten werden. Dies wird durch die gestiegenen Material- und Zinskosten mehr als deutlich.


    StarDSL steht im Wettbewerb mit anderen Unternehmen wie bspw. getinternet (getmobile-Ableger) etc., d.h. die müssen mit solchen "Riesen" konkurrieren. Da die Tarife von tooway quasi vorgeben werden, können die Anbieter sich nur über die Hardware,Service-Leistungen und deren Kosten unterscheiden.
    Ich habe das Gefühl,daß StarDSL da nicht an die anderen rankommt. Ein Konkurrent bietet Tooway 25 momentan ohne zusätzliche Einmalkosten an. D.h. mehr als 100€ billiger als die Konkurrenz.
    Ob man damit Geld verdient lasse ich mal im Raum stehen...
    (StarDSL verdient momentan angeblich erst nach 16 Monaten an den Kunden. Was zu beweisen wäre [rolleyes] )

    Tooway wirbt mit "Über 150.000 zufriedene Kunden",vor kurzem waren es noch 120.000. D.h. der Marktanteil von StarDSL ist äußerst gering und auch deren Wachstumsrate im Vergleich zum Markt.
    (Btw.: Geht man davon aus, daß auch das klassische Angebot ausgebaut wird wie Festnetz oder "Mobiles Internet",dann wird auch der verfügbare Markt kleiner.)

    Der letzte Punkt sind die Materialkosten. Ich konnte leider nirgends einen Hinweis finden wie die vermieteten Sat-Anlagen abgeschrieben werden. Da gab/gibt es mehrere Möglichkeiten. (Sofortabschreibung, reguläre Abschreibung (lineare AfA), Sammelabschreibung.)
    Bei nur 64.000 € Abschreibungen und 21.971 € Materialkosten im 1.HJ 2014 bin ich mir nicht sicher, ob diese Sat-Anlagen sofort abgeschrieben werden.
    Wäre also interessant zu wissen, wie man die genau verbucht.
    Vermutlich werden die Neukunden somit das Ergebnis noch länger belasten als immer wieder "suggeriert" wird.

  • Hallo LordofShares,

    genauso sieht es bisher heute auch aus.

    Die Anleihe ist kurzzeitig unter starken Umsätzen auf 60% gestiegen, um danach wieder in den Bereich der gestrigen Schlusskurse zu fallen. Die Aktie schwankt ebenfalls,aber bewegt sich momentan nicht nach oben.

    Deutsche Forfait AG wird ohne Strafzahlung von der OFAC Sanktionsliste entfernt

    * Untersuchungen bestätigen Einhaltung von EU- und US-Sanktionsrecht
    * Gesellschaft darf wieder in vollem Umfang Geschäfte in US-Dollar tätigen und ihr bisheriges Geschäft wieder aufnehmen
    * Vorstand legt in Kürze Restrukturierungskonzept zum Neustart vor

    Quelle: DFAG


    Ich zitiere mal ein paar Punkte aus der Präsentation auf der außerordentlichen HV 2014 am 14.Oktober S.32-33 :

    S. 32

    Angesichts des per 12/2014 voraussichtlich vollständig aufgezehrten Eigenkapitals der DF AG dürften Eigenkapitalgeber nur bereit sein, „frisches“ Geld zu investieren, wenn auch die Fremdkapitalgeber einen Sanie-rungsbeitrag erbringen


    S.33

    [Überschrift]
    Anforderungen der Eigenkapitalinvestoren und Fremdkapitalgeber bedingen sich gegenseitig

    Potentielle Eigenkapitalinvestoren und Fremdkapitalgeber haben Anforderungen
    formuliert, unter denen sie bereit sind, der DF AG Kapital zur Verfügung zu stellen


    Eigenkapitalinvestoren
    * OFAC-Delisting
    * IDW S6-Gutachten bestätigt Sanierungsfähigkeit und – würdigkeit
    * Zusage der kreditgebenden Banken, ihre Kreditlinien in der Höhe, die vor dem OFAC-Listing bestanden, für weitere 24 Monate zur Verfügung zu stellen
    * Umsetzung von Eigenkapitalmaßnahmen (Kapitalerhöhungen), durch die sich das Eigenkapital um mindestens EUR 10 Mio. erhöht

    Fremdkapitalgeber

    * OFAC-Delisting
    * IDW S6-Gutachten bestätigt Sanierungsfähigkeit und – würdigkeit
    * Umsetzung von Eigenkapitalmaßnahmen (Kapitalerhöhungen), durch die sich das Eigenkapital um mindestens EUR 10 Mio. erhöht

    Quelle:Präsentation HV

    Ergo:
    Die potentiellen EK-Investoren fordern Zusagen der kreditgebenden Banken.
    Die Banken bzw. potentielle FK-Geber fordern eine Eigenkapitalerhöhung um mindestens 10 Mio. €.

    (Die Präsentation erweckt zudem den Eindruck, als ob auch die EK-Investoren eine Eigenkapitalerhöhung um mindestens 10 Mio. € fordern. Mit oder ohne deren Beteiligung ist leider nicht erkennbar.)

    Das läßt zwar alles sehr viel Interpretationsspielraum für den "Sanierungsbeitrag" der gegenwärtigen Aktionäre und Anleihenbesitzer zu, deutet aber an, daß man "frisches Eigenkapital" möchte.
    Gegenwärtig beträgt das Grundkapital 6,8 Mio. (bei 2,2 Mio Eigenkapital auf AG-Ebene). In der gegenwärtigen Situation ist ein Aufschlag auf den gegenwärtigen Anteil am Grundkapital von 1€ wohl eher unwahrscheinlich. D.h es wird wohl mindestens 10 Mio. neue Aktien geben, bzw. deutlich mehr neue Aktien als alte Aktien bei einer Kapitalherabsetzung.

    Wie der Sanierungsanteil der Anleihenbesitzer aussehen soll,daß ist noch völlig "unklar". (Zinsstundungen?Laufzeitverlängerung?Forderungsverzicht? "debt to equity" -swap?)


    Also ich bin gespannt, was man den Anleihenbesitzern "anbietet" und von den Altaktionären fordert.
    Und wer die "Investoren" sind und zu welchen Konditionen diese einsteigen...

  • DF Deutsche Forfait AG wurde von der OFAC Sanktionsliste entfernt


    DF Deutsche Forfait AG / Schlagwort(e): Rechtssache/Sonstiges

    16.10.2014 19:10

    Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG, übermittelt durch
    DGAP - ein Service der EQS Group AG.
    Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich.

    ---------------------------------------------------------------------------

    DF Deutsche Forfait AG wurde von der OFAC Sanktionsliste entfernt

    - Untersuchungen bestätigen Einhaltung von EU- und US-Sanktionsrecht

    - Gesellschaft darf wieder in vollem Umfang US-Dollar Geschäfte tätigen
    und ihr bisheriges Geschäft wieder aufbauen

    - Rund EUR 9,0 Mio. Verlust in den ersten neun Monaten 2014

    Köln, 16. Oktober 2014 - Die DF Deutsche Forfait AG, Köln, (Prime Standard,
    ISIN: DE0005488795) wurde heute vom Office of Foreign Assets Control
    (OFAC), einer Behörde des US-Finanzministeriums, von deren Sanktionsliste
    (SDN Liste) entfernt. Im Februar 2014 hatte das OFAC die Gesellschaft wegen
    behaupteter Verstöße gegen Iran-Sanktionen auf die Liste gesetzt. Durch die
    nun erfolgte Streichung von der SDN Liste sieht sich die Gesellschaft in
    ihrer Auffassung bestätigt, keine Verstöße gegen US-Sanktionsrecht begangen
    zu haben. Gleichzeitig kommt mit der Streichung von der Liste eine
    Vereinbarung zwischen der Behörde und der Gesellschaft zustande, in der die
    Gesellschaft bestimmte Garantien gegenüber dem OFAC abgibt. Zudem hat sich
    die Gesellschaft darin verpflichtet, eng spezifizierte Auflagen und
    Berichtspflichten gegenüber dem OFAC einzuhalten. Die Streichung von der
    OFAC Sanktionsliste erfolgte ohne Strafzahlung.

    Durch die Vereinbarung der Auflagen verpflichtet sich die Gesellschaft
    insbesondere, ihr bestehendes Compliance-System im Einklang mit
    US-amerikanischem Sanktionsrecht jeweils zu erweitern bzw. anzupassen. Die
    Erweiterung hatte die Gesellschaft bereits im März 2014 umgesetzt. Auch die
    übrigen Auflagen und Berichtspflichten will und kann die Gesellschaft
    erfüllen.

    Die Gesellschaft darf nach der heutigen Streichung von der Sanktionsliste
    wieder im vollen Umfang Geschäfte in US-Dollar tätigen. Sie darf - unter
    Beachtung des US-amerikanischen Sanktionsrechts - ihr bisheriges Geschäft
    zudem in vollem Umfang wieder aufbauen.

    Die erhebliche Einschränkung der operativen Handlungsfähigkeit durch das
    249-tägige OFAC-Listing hat in den ersten neun Monaten 2014 zu Verlusten
    von rund EUR 9,0 Mio. geführt. Hiervon entfallen EUR 1,5 Mio. auf Rechts-
    und Beratungskosten als Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit dem OFAC
    Listing. Die Eigenkapitalposition der Muttergesellschaft DF Deutsche
    Forfait AG verringert sich gemäß vorläufiger Zahlen auf rund EUR 2,2 Mio.
    per Ende September 2014.
    Zur Höhe des Konzerneigenkapitals kann die
    Gesellschaft derzeit keine Angaben machen, da dies von den endgültigen
    Konzernzahlen 2013 abhängt, die noch Gegenstand einer Nachtragsprüfung sein
    werden. Auch im vierten Quartal wird mit weiteren Verlusten gerechnet, da
    der Wiederaufbau des Geschäftsvolumens auch nach Streichung von der
    Sanktionsliste noch einige Monate dauern wird.


    Der Vorstand wird kurzfristig ein Konzept zur vollständigen
    Wiederherstellung der operativen Handlungsfähigkeit der Gesellschaft
    vorlegen. Die Gesellschaft plant dabei verschiedene Maßnahmen zur Stärkung
    ihrer Eigenkapitalbasis und zur Sicherung ihrer Fremdkapitalfinanzierung.
    Dazu wird ein Sanierungsbeitrag sowohl von Eigenkapital- wie von
    Fremdkapitalgebern erforderlich sein.



    DF Deutsche Forfait AG
    Christoph Charpentier
    Kattenbug 18 - 24
    50667 Cologne
    T +49 221 97376-37
    F +49 221 97376-60
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    16.10.2014 Die DGAP Distributionsservices umfassen gesetzliche
    Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen.
    DGAP-Medienarchive unter www.dgap-medientreff.de und www.dgap.de

    Quelle: DGAP

    Die Anleihe (DE000A1R1CC4) stieg heute in Frankfurt um 28% auf 51%. (Bis 17:30 Uhr)
    Die Aktie (DE0005488795) stieg sogar um über 110% auf über 1,35€. (Ab 19:10 Uhr)

    Ob die Kursanstiege,insbesondere bei der Aktie, gerechtfertig sind, lasse ich mal dahingestellt. Bei nur noch 2,2 Mio EK bei der AG könnte der geforderte Sanierungsbeitrag höher ausfallen als von vielen gedacht.

    Interessant ist die zeitliche Diskrepanz zwischen dem Anstieg der Anleihe und dem der Aktie.
    Die Anleihe stieg bereits relativ kurz nach Veröffentlichung der Meldung der OFAC (Last Updated: 10/16/2014 10:11 AM )um ca. 16.11 MESZ. Der Handel wurde dann regulär um 17.30 beendet.
    Da war bei der Aktie noch nicht viel geschehen. Deren Kurs stieg erst nach Veröffentlichung der Unternehmensmeldung um etwa 19.10Uhr an. (Wobei das Volumen auch eher gering war.)


    Wenn also "gut informierte Leute" die Anleihe kaufen anstatt der Aktie, was sollte uns das sagen?
    Vielleicht ist das alles auch nur reiner Zufall gewesen.

    Bevor jemand voreillig einsteigt sollte er also gründlich überlegen wie der Sanierungsplan aussehen könnte. [wink]

    Meine Meinung:
    Sollten die Anleihenbesitzer nicht "abgezockt" werden, dann bietet die Anleihe wohl momentan das bessere Chancen-Risiko-Verhältnis.
    Es ist aber zu befürchten, daß auch die Anleihenbesitzer ordentlich "bluten" müssen. (Stichwort ESUG)
    Ergo: Aktie und Anleihe sind momentan nichts für mich als "Investor".

  • Der Halbjahresbericht 2014 ist draußen,daher hole ich den Thread mal wieder nach oben.

    Mit den zuletzt veröffentlichten Unternehmensmeldungen hätte man schön "News-Bullshit-Bingo" spielen können. [grins]
    Die Mitteilungen ließen zwar keinerlei Rückschlüsse aufs operative Geschäft zu bzw. war bei vielen auch nicht nachvollziehbar warum es wirklich ging. (Wenn bspw. wieder X Tausend Einheiten in die Türkei geliefert wurden, die mindestens ein Volumen von XX Millionen haben sollten. Oder wenn mal wieder ein Vertrag über die Zusammenarbeit mit Avanti abgeschlossen wurde, mit denen man offiziell schon längst zusammenarbeitete.)

    Den tollen Unternehmensmeldungen stehen aber traditionell die katastrophalen Unternehmensgeschäftszahlen gegenüber. Diesmal war sogar eine Konzernbilanz dabei. Die hat zwar keine sonderlich neuen Aufschlüsse gegeben, jedenfalls nicht wenn man die Informationen von JuliaD schon kannte, zeigt aber was da für eine üble Abzocke läuft.

    Kurz und knackig die Unternehmenszahlen:


    Umsatzerlöse: 974.381,95 €
    Periodenergebnis: -412.841,50 € *

    Geschäfts- oder Firmenwert: 9.940.617,44 €
    Sonstige Immat. Vermögensgegenstände: 15.001,00 €
    Sachanlagen: 376.276,90 €
    Umlaufvermögen: 2.062.181,03 €

    Eigenkapital: 8.593.492,24 €
    Verbindlichkeiten: 4.202.252.02 €

    * im Periodenergebnis ist ein außerordentlicher Ertrag aus dem Forderungsverzicht eines Lieferanten in Höhe von 150.000 € enthalten.

    Quelle:Halbjahresbericht StarDSL AG

    Trotz vieler toller Meldungen wurden also wieder nur Verluste generiert.

    Ohne den enormen dubiosen Firmenwert wäre das Unternehmen zudem bilanziell überschuldet.
    JuliD hatte den "Eigenkapitalvervielfachungstrick" schon im Eröffnungsbeitrag dargestellt. So einfach kann man mit/aus einer überschuldeten defizitären Tochter einen Firmenwert von rd. 10 Mio generieren. (Siehe Wertpapierprospekte StarDSL.)

    Mal schaun wann die die nächste Kapitalerhöhung kommt.

  • aber leider nur in den Depots der Anleger.

    Heute wurde die neuesten Quartalszahlen veröffentlicht und damit erstmals eine konsolidierte Bilanz.

    Velocity gibt Umsatzanstieg von 24 % bekannt

    Vancouver. 25. September 2014. Velocity (CSE:VCT)(FRANKFURT:9VD), gibt bekannt, dass es seinen Geschäftsbericht für den dreimonatigen Zeitraum, der am 31. Juli 2014 endete, veröffentlicht hat. Der Umsatz im Quartal, das am 31. Juli 2014 endete, stieg im Vergleich zum selben Zeitraum im Vorjahr um 24 %.

    Adam Radly, CEO von Velocity, sagte: Wir sind mit diesem beachtlichen Umsatzanstieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum überaus zufrieden. Unser Management leistet bei der Umsetzung unseres Geschäftsplans hervorragende Arbeit.

    Quelle: Unternehmensveröffentlichung 30.09.2014


    Was hat der Adam Radly eigentlich für Drogen genommen?
    Sieht man mal bei Sedar in die Veröffentlichung,dann ergibt sich folgendes Bild:

    Net loss and comprehensive loss for the period: (179,345)

    Total shareholders's equity: (291,497)

    Quelle: Condensed Interim Financial Statements-For the three month period ended July 31, 2014


    Statt Traumgewinnen gibt es Albtraumverluste und von den ursprünglich angeblich über 1 Mio. EK ist auch nichts mehr da.
    Da die Retained earnings, hier besser retained deficits, nur von (633,642) auf (1,148,066) gesteigen sind, muss man doch mal fragen wohin der Rest des EK´s verschwunden ist?

    Überschuldet und defizitär, mal schaun ob es noch eine 3.Werbekampagne seitens BM Invest und W:O gibt.

  • Da man anscheinend noch nicht genügend Aktien verkaufen konnte geht die Werbeaktion vorerst weiter...

    Sie nun erneut die Chance auf weiteren Kursgewinn von bis zu 88,68% bis zu unserem 2. Kursziel. Eigentlich lesen Sie diesen Aktienbrief, weil Sie Tipps mit höheren Kursgewinnen erwarten. Was aber, wenn Sie 88,68% in nur wenigen Tagen verdienen können? Bei der aktuellen Entwicklung düfte auch unser zweites Kursziel von 0,50 CAD schon bald in Reichweite kommen.
    ...
    Doch damit nicht genug: In den letzten 14 Tagen hat Velocity drei abgeschlossene Projekte mit dem US-Einlagensicherungsfonds (350.000 USD), Lockheed Martin (400.000 USD) und L-3 Communications (260.000 USD) bekanntgegeben. Einzeln für sich betrachtet sind dies kleine Aufträge. Aber rechnen Sie diese 1,1 Mio. USD in 14 Tagen mal auf`s Jahr hoch, das klingt doch schon ganz anders!
    ...
    Die Erstellung und Verbreitung der Analyse wurde von Aktionären des Unternehmens bezahlt. Diese könnten eine steigende Handelsliquidität und steigende Kurse dafür nutzen, um sich von ihren Aktienbeständen zu trennen.
    ...

    Quelle: Aktienbrief Ausgabe 18. September 2014

    Den letzten Abschnitt hatte ich beim letzten Beitrag vergessen hervorzuheben.


    Ich frage mich immer was die Leute, die solche Aktien wegen dieser Werbung kaufen, denken.
    Was glauben die warum die "Altaktionäre" die Werbung bezahlen?
    Was glauben die warum die "Altaktionäre" ihre Aktien loswerden wollen?

    Weil die Zukunftsaussichten so gut sind?(Eigenkapital ist schließlich kaum vorhanden.)
    Weil die "Altaktionäre" alle solche wohltätige Altruisten sind?

    Ob die wissen,daß die Altaktionäre 16,125 Millionen Aktien für jeweils 0,05$ beziehen können?


    Die Diskussion im "Pusherforum" W : O läuft auch nach dem bekannten Muster.
    "Pusher" (vermutlich meist "sock puppets"/"fake-accounts"),fleißig unterstützt durch zensierende Moderatoren, gegen jeden der vor der Abzocke warnt.

    Da fragt man sich auch immer wieder, wieviele reale "nichtkommerzielle" User bei W : O schreiben und wieviele Multi-Accounts oder bezahlte Schreiberlinge bei W : O unterwegs sind?

    PS:
    Mittlerweile macht auch sharedeals.de Werbung für die Aktie.

    Kleine Anmerkung noch:

    Aber rechnen Sie diese 1,1 Mio. USD in 14 Tagen mal auf`s Jahr hoch


    1,1 Mio USD * 365 Tage / 14 Tage = 28,68 Mio im Jahr...

    Bei diesem Aktienkurs ist das Unternehmen knapp 13,2 Millionen USD bewertet. Diese Bewertung erfolgt bei einem Umsatz in 2013 von 34 Millionen USD und einem EBITDA von 625.000 USD. Das KGV 2013 betrug 23, bei den derzeitigen Umsatzerwartungen für 2014 dürfte dieses wie das Eis in der Sonne dahinschmelzen,


    Vielleicht bin ich der Einzige dem auffällt,daß 28,68 Mio. einen deutlichen Umsatzrückgang gegenüber 2013 darstellen würden.[wink]

    (Anmerkung: Wenn irgendwo von EBITDA bzw. EBITDA-Gewinn anstatt vom "Gewinn" gesprochen wird, dann möchte man den "wahren" Gewinn nicht nennen.[wink] )

  • Thema von Fundi im Forum zweifelhafte Unternehm...

    W : O macht mal wieder Werbung für einen "Hot Stock".
    Das Ganze riecht jedoch nach einer W : O typischen "Pump and Dumb"-Abzocke...

    Eine Unternehmen mit Namen

    BM Invest GmbH
    Nevinghoff 16
    D-48147 Münster

    macht durch ihren "Aktienbrief" mit folgender Aufmachung Werbung für die Aktie:

    Schnelle + 133,33% Gewinn sind drin – Aber könnte hier mittelfristig dank Apple sogar ein Tenbagger (=1000%) schlummern??
    ...
    Nach 35-jähriger Firmenhistorie frisch auf dem Börsenparkett!

    Auf solche Chancen wartet man im Leben als Investor lange. Und jetzt, völlig unbemerkt von der Öffentlichkeit, bietet sich diese Chance. Dank unseres weiten Kontaktnetzwerkes sind wir auf einen Manteldeal in Kanada aufmerksam gemacht worden, den sicherlich 99,99% der Börsianer gerade verpennen.

    Quelle: Aktienbrief Ausgabe 3. September 2014


    Mal ein paar Fakten:

    VELOCITY DATA INC (CA92258K1012) ehemals GTO Resources Inc (GTR) hat für 3,6 Mio in Aktien A.C.L. Computers and Software Inc. (ACL) übernommen.

    The company has executed a definitive share exchange agreement with A.C.L. Computers and Software Inc. (ACL) effective May 23, 2014, to issue 72 million common shares at five cents per share, for an aggregate purchase price of $3.6-million to acquire all the issued and outstanding shares of ACL Computers & Software Ltd. of Maryland. The parties expect to close the share exchange transaction promptly following receipt of shareholder and regulatory approvals.

    Quelle: http://www.stockwatch.com/News/Item.aspx...ol=GTR®ion=C

    Hier fand also ein "reverse merger" (umgekehrte Übernahme) statt. ACL hat also praktisch GTO Resources Inc (quasi als Börsenmantel) übernommen.


    VELOCITY DATA /GTO Resources Inc. hatte zum 30.April 2014 folgendes EK:

    Total shareholders’ equity 72,927 CAD
    Total liabilities and shareholders’ equity 534,276 CAD

    Quelle SEDAR: http://www.sedar.com/DisplayProfile.do?l...suerNo=00031994
    (War eben nur ein Mantel.)

    Wie die genaue ACL-Bilanz aussieht konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
    Daher stelle ich mal die Ergebnisse meiner Recherche ein:


    Es ist schon schwer zu erfahren wer eigentlich der Eigentümer mittlerweile ist.

    ACL Computers and Software, Inc. wurde von ACLH LLC einem Tochterunternehmen von Inova Technology (INVA) übernommen.

    ACLH, Adam Radly chairman and CEO, is pleased to announce its acquisition of ACL Computers and Software, Inc. Mr. Radly is also chairman and CEO of Inova Technology. In combination with its subsidiaries, Desert Communications and Trakkers, Inova provides technology solutions to a wide variety of customers, with particular focus on schools and the trade show industry.

    http://www.primeinvestments.us/acl-computers-and-software-inc/

    Dabei muss beachtet werden,daß Velocity Data auch sich selbst als ACL Computers and Software, Inc. bezeichnet.

    The Issuer’s full corporate name is ACL Computers and Software, Inc. (formerly GTO Resources Inc. )
    ...
    On May 23, 2014, the Issuer entered into a share exchange agreement with ACL Computer & Software, Inc. (“ACL”) and ACLH LLC to acquire all of the issued and outstanding common shares of ACL in exchange for 72,000,000 common shares of the Issuer. After completion of the share exchange and after listing, the Issuer expects to issue 2,500,000 common shares at $0.18 per share to settle outstanding indebtedness, and to force the exercise of 16,125,000 currently outstanding warrants exercisable at $0.05 per share and 1,200,000 currently outstanding warrants exercisable at $0.25 per share ...

    http://investors.vit.technology/_resources/financials/CNSX_Form_2A-20100606.pdf

    Durch die Übernahme wurde die VELOCITY DATA /GTO Resources Inc. ein Tochterunternehmen von Inova Technology (INVA).

    Zur Inova Technology (INVA)
    http://finance.yahoo.com/q?s=INVA&ql=0
    Ob es dieses Unternehmen noch wirklich gibt?

    Der Kurs von 0.0005 und die im letzten Jahr veröffentlichten SEC-Fillings lassen einige Zweifel aufkommen. (Die Investoren Homepage wird wohl auch nicht mehr gepflegt.)

    Interessanter Weise fehlt der oben angeführten Veröffentlichung der Anhang der einen geprüften Abschluß enthält. [wink]

    Adam Radly ist auch CEO von XUMANII INTERNATIONAL HOLDINGS einem involvierten verbundenen Unternehmen ()
    Der Kurs liegt jedenfalls auch deutlich unter 0,1 US-Cent.
    http://www.nasdaq.com/symbol/xuii

    Las Vegas, NV. October 1, 2013. Inova Technology (OTCQB: INVA), announced that it has sold its RFID businesses, Trakkers and RightTag, to Xumanii International Holdings Corp ("Xumanii", OTCQB:XUII) for 2 million preferred shares of Xumanii. The purpose of the transaction is to unlock value by breaking up Inova into two segments where the RFID business and network solutions business can pursue their own respective business plans separately. The effective date of the transaction is October 1, 2013.

    http://www.sec.gov/Archives/edgar/data/1...5487/ex99_1.htm



    Ein paar der wenigen Fakten aus der oben angeführten Veröffentlichung:
    (http://investors.vit.technology/_resourc...2A-20100606.pdf)

    Quarter ended January 31,2014
    Net income for the period 92,993 US-$
    Total assets 3,192,620 US-$
    Total liabilities 2,212,380 US-$


    Ergo gab es wohl ein EK von nur rd. 980.240 US-Dollar!
    Zu den Aktien:



    Class A common voting Shares Unlimited (ursprünglich) 23,801,907
    Total outstanding (A) (nach Übernahme) 95,801,907
    Common share purchase Warrants (Optionsscheine) 17,325,000
    (1,200,000 warrants at $0.25 until September 25, 2014)
    (11,000,000 warrants at $0.05 until November 13, 2014)
    (5,125,000 warrants at $0.05 until January 8, 2015)

    Total outstanding shares fully diluted 115,626,907



    Mr. Adam Radly besitzt direkt oder indirekt davon mindestens 72 Mio.


    Bei rd. 95,8 Mio. Aktien ergibt sich ein Buchwert von 0,0102 US-Dollar bzw. 1,02 US-Cent.




    FAZIT:
    Bis das Unternehmen aussagekräftige Bilanzen vorlegt, kann man wohl getrost vom typischen "W : O - pump and dumb" ausgehen!

    Sollte jemand die Finger nicht von der Aktie lassen wollen,dann sollte er zumindest warten bis der nächste Geschäftsabschluß veröffentlicht wird.


    PS:
    Ich hoffe ich konnte etwas Licht in diesen "Unternehmens-Dschungel" bringen.
    Sollte jemand genauere Informationen haben,dann einfach mal hier reinstellen.
    Beonders die aktuellen Besitzverhältnisse wären interessant.

  • SLM Solutions Group AG (DE000A111338)Datum28.08.2014 23:40
    Foren-Beitrag von Fundi im Thema SLM Solutions Group AG (DE000A111338)

    Der Halbjahresbericht 2014 ist raus.

    Ein kurzer Rückblick auf den IPO:

    Obwohl ein Bruttoerlös von 75 Mio. € dem Unternehmen zugeflossen ist,droht hier ein weiteres "IPO-Debakel" für die Zeichner.

    Um mal einen neutralen Blick auf den IPO zu werfen.
    Für 180 Mio € haben die Zeichner folgendes erhalten:


    Anteil rd. 55,6% am SLM EK vor Börsengang(21.764 T€): rd. 12.101 T€
    Anteil rd. 55,6% am Bruttoerlös 75 Mio.: rd. 41.700 T€

    gesamt: rd. 53.801 T€
    (Anm.: 10.000.000 Aktien von 17.980.867 Aktien nach IPO entsprechen rd. 55,6%.)

    Die Zeichner haben also 180.000 T€ gegen 53.801 T€ in Liquiden Mitteln und Alt-EK eingetauscht.
    Man könnte natürlich auch einfach sagen, man hat 138.300T€ für 12.101 T€ Alt-EK bezahlt.
    (Das Alt-EK bestand dabei noch zum größten Teil aus immateriellen Vermögenswerten (19.066T€ von 37.556 T€ Bilanzsumme).)

    Operativ war SLM bisher dahin noch nicht sehr erfolgreich (-167 T€ 2013;-1.401 T€ Q1 2014).
    Dies könnte auch an der durchaus starken Konkurrenz liegen.

    Zum HJ 2014:


    Ergebnis vor Steuern (EBT) -9.958 T€ *
    Periodenergebnis -7.244 T€ *
    Ergebnis je Aktie -0,40 € *

    * Anm.: Durch IPO,IPO-Bonus und Erstattungen Alt-Gesellschafter verzerrt.

    in T€
    Bilanzsumme 107.808
    davon
    Liquide Mittel 65.537
    Immaterielle Vermögenswerte 18.747
    Sachanlagevermögen 2.194
    Vorräte 9.710
    Forderungen LuL 8.487

    Summe Eigenkapital 95.474




    Mein Fazit:
    Ich bin mir nicht sicher was schlimmer ist:
    Der Aufpreis auf die erworbenen Vermögenswerte oder quasi in einen "Blindpool" zu investieren.
    (Das zugeflossene Kapital soll auch für Zukäufe verwendet werden.)

    Marktkapitalisierung (heute bei 19,63 €): rd. 352.965 T€.

    Finanzmathematisch ist dies alles natürlich ein Wahnsinn!
    Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit über 352 Mio € kann sich jeder selbst überlegen, wie hoch der Jahresgewinn bei einem etablierten Unternehmen sein müsste.
    Verschärft wird dies noch durch die Zeitdauer bis man ,sofern überhaupt, diese Gewinne schreibt.


    Also ich bin hier mal sehr skeptisch...

    Quellen: Q1-Bericht 2014,Halbjahresbericht 2014, Ad hoc-Mitteilung zum IPO
    abrufbar unter:Investor-Relations-Bereich SLM Solutions

  • Bewährungsstrafe für FrickDatum19.08.2014 01:48
    Foren-Beitrag von Fundi im Thema Bewährungsstrafe für Frick

    Verdacht auf Marktmanipulation - Weitere Ermittlungen gegen Börsen-Guru Markus Frick

    Im Februar wurde Markus Frick zu 31 Monaten Haft verurteilt, der Börsenbrief-Macher hat Revision eingelegt. Jetzt ermitteln Staatsanwälte weiter. Frick könnte Kurse getrieben und dafür Werbegelder kassiert haben.
    ...
    ISP stellte an mit den Univerma-Gründern verbundene Unternehmen Rechnungen über mindestens 1,5 Millionen Euro aus. Empfehlungen und Geldflüsse gingen Hand in Hand: So schickte ISP vor der Empfehlung in „das-musterdepot“ mehrere Rechnungen an die Fabian Voß Vermögensverwaltung und die Univerma Vertriebspartner AG. Die erste Firma gehört Univerma-Gründer Voß, die zweite Voß und Co-Gründer Hoffmann gemeinsam.

    Mehrfach gingen bei ISP Ende 2010 Gelder von Voß und Univerma Vertriebspartner ein, insgesamt über 1,8 Millionen Euro – mehr noch als die 1,5 Millionen aus den von ISP ausgestellten Rechnungen. So sollte Voß laut Rechnung vom 20. Dezember 2010 stolze 595 000 Euro zahlen. Gegenleistung: ein Werbebanner bei „MoneyMoney TV“ sowie „Exklusiv-Zeit-Slots“ à 150 000 Euro auf drei „MoneyMoney“-Börsenseminaren, die ISP Wochen später veranstalten wollte. Viel Geld, gemessen daran, dass auf den Seminaren maximal wenige Hundert Leute auftauchen. Weder Voß noch Hoffmann waren erreichbar, Anrufe und E-Mails blieben unbeantwortet.

    Quelle: WirtschaftsWoche 18.08.2014

    Da kann man nur noch mit dem Kopf schütteln.
    Mittlerweile wird ist der Fall vollkommen zur Farce verkommen.

    Die Aussage vom LordofShares vom 01.04.2011 stimmt leider noch immer:
    Abzocke gilt in Deutschland immernoch als Kavaliersdelikt,...

    Zu Univerma gibt es hier im Forum übrigens auch bereits einen Thread (mittlerweile unter Insolvenzen):
    UNIVERMA AG (WKN A0V9MF)

  • UNIVERMA AG (WKN A0V9MF)Datum19.08.2014 01:03
    Foren-Beitrag von Fundi im Thema UNIVERMA AG (WKN A0V9MF)

    WirtschaftsWoche 18. August 2014:
    Verdacht auf Marktmanipulation - Weitere Ermittlungen gegen Börsen-Guru Markus Frick

    Im Februar wurde Markus Frick zu 31 Monaten Haft verurteilt, der Börsenbrief-Macher hat Revision eingelegt. Jetzt ermitteln Staatsanwälte weiter. Frick könnte Kurse getrieben und dafür Werbegelder kassiert haben.
    ...
    Unterlagen legen den Verdacht nahe, dass ISP im Auftrag von Hintermännern für Aktien getrommelt und dafür Rechnungen für Anlegerseminare oder Werbebanner in ISP-Medien geschrieben hat. Ein Ex-Partner von Frick selbst sagt, ihm sei klar geworden, dass die Gelder dazu gedacht waren, um für das Pushen von Aktienkursen zu bezahlen. Weder Frick noch ISP haben Fragen der WirtschaftsWoche bis zum Redaktionsschluss beantwortet.
    ...
    Der Fall Univerma könnte damit das nächste Kapitel im Frick-Skandal werden, nach dem Strafprozess, in dem das Landgericht Frankfurt ihn im Februar wegen Marktmanipulation zu 31 Monaten Haft verurteilt hat. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, Frick hat Revision eingelegt. Der Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof bestätigte den Eingang der Akten.

    Ungeachtet dessen ermitteln die Staatsanwälte in Frankfurt nun in Sachen Univerma wegen Marktmanipulation. Die Behörde bestätigt Ermittlungen. Sie würden „noch längere Zeit in Anspruch nehmen“.

    Univerma war 2010 in Wien an die Börse gegangen, zum Mondpreis von 60 Euro je Aktie. Die Gründer, Großaktionäre und Vorstände Fabian Voß und Kai Hoffmann hatten sich verpflichtet, den Großteil der eigenen Papiere erst ab 2012 zu verkaufen.

    So weit die offizielle Version.

    Die hinter der Fassade geht so: „das-musterdepot“ trommelte 2010 für die „Kursrakete Univerma“. Die Aktie sollte zur Weihnachtszeit in das „1. Million Depot“ des Dienstes aufgenommen werden. Die Macher vom Musterdepot hielten Univerma für einen „Eilkauf“. Viele Medien hätten berichtet, das Handelsvolumen sei enorm gestiegen. Wer die Aktie kauft, schienen die Macher hellsehen zu können, sollte „mindestens 100 % Gewinn“ machen.

    http://www.wiwo.de/finanzen/boerse/verda...k/10336452.html

    Die Leute von der Staatsanwaltschaft sind ja richtige "Blitzmerker".[wink]

    PS:
    Spontan fallen mir, und den meisten anderen hier bestimmt auch, noch viele weitere Personen/Unternehmen ein, bei denen die Staatsanwaltschaft einmal genauer hinsehen sollte.

  • Nach dem die Gesellschaft naoch Anfang 2013 Bestrebungen zur Wiederaufnahme der Börsennotierung bekanntgab

    Bonifaz Gold Plc: Geplanter Wechsel der Handelbarkeit aller Aktien

    London, 30. Januar 2013. BONIFAZ GOLD PLC (BG), (BOG2.F  WKN: A1JUFK) Aufgrund der Schließung des First Quotation Boards in Frankfurt ist die Aktie der Bonifaz Gold PLC aktuell nicht über nationale und internationale Börsen handelbar. Die Bonifaz Gold PLC ist somit, wie viele andere Unternehmen auch, nicht mehr im Open Market der Frankfurter Wertpapierbörse notiert.

    Die Änderungen wurden seitens der Frankfurter Wertpapierbörse rechtzeitig veröffentlicht, so dass die Gesellschaft rechtzeitig mit Unterstützung einer Wertpapierhandelsbank einen Antrag auf Listing an einer deutschen Regionalbörse gestellt hat. Leider wurde der Antrag der Bonifaz Gold PLC bisher Aufgrund der aktuell hohen Vorlage an Anträgen nicht beschieden. Oscar A. Bonifaz, CEO der Bonifaz Gold erklärt Das Unternehmen schätzt die Aussichten für eine Aufnahme an einer oder mehrerer Deutschen Regionalbörse überaus positiv ein.

    http://www.ariva.de/news/Bonifaz-Gold-Pl...-Aktien-4420345

    wurde die Gesellschaft Ende 2013 "von Amts wegen" von den englischen Behörden gelöscht!

    CompanyName	BONIFAZ GOLD PLC
    CompanyNumber 07432940
    RegAddress
    AddressLine1 ACRE HOUSE
    AddressLine2 11-15 WILLIAM ROAD
    PostTown LONDON
    Postcode NW1 3ER
    CompanyCategory Public Limited Company
    CompanyStatus Dissolved
    CountryOfOrigin United Kingdom
    DissolutionDate 17/12/2013
    IncorporationDate 08/11/2010
    Accounts
    AccountRefDay 30
    AccountRefMonth 09
    NextDueDate
    LastMadeUpDate 30/09/2011
    AccountCategory GROUP
    Returns
    NextDueDate
    LastMadeUpDate 08/11/2012
    SICCodes
    SicText 08990 - Other mining and quarrying not elsewhere classified

    http://data.companieshouse.gov.uk/doc/company/07432940

    Die erste Löschandrohung kam knapp übrigens knapp einen Monat nach der letzten Unternehmensmitteilung:

    Form: GAZ1 - First notification of strike-off action in London Gazette (Section 1000)
    FIRST GAZETTE
    Filed on: 5 Mar 2013
    ...
    Upon dissolution all property and rights vested in, or held in trust for, the company are deemed
    to be bona vacant, aNd accordingly will belong to the crown

    http://www.companiesintheuk.co.uk/compan...xtract/61744376

    Strike-Off:

    Definition
    Process of removing an incorporated or registered firm from the register or roll kept by the governing statutory agency such as registrar of companies. Striking off may be (1) on the request of the firm itself after cessation of business activities, (2) on non-filing of accounts and other statutory requirements, or (3) on non-response to the statutory agency's mail sent to the firm's official (registered) address.

    http://www.businessdictionary.com/defini...riking-off.html
    (In England ist man da scheinbar nicht so zimperlich wie in Deutschland.)

    Falls da also irgendetwas vorhanden war, dann gehört es jetzt der englischen Krone.
    Wobei ich nicht glaube,daß da jemals etwas großartig vorhanden war.
    (Auch wenn diverse "Research-Studien" und Unternehmensmeldungen immer etwas anderes ausgesagt haben.)

    Die übliche Story:
    * "Der Eigenkapital-Vervielfachungstrick":
    Einbringung 2er Gesellschaften im angeblichen Wert von 210 Mio $ gegen rd. 194 Mio. Aktien.
    Außer den 210 Mio $ an Beteiligungen war auch wohl fast kein Vermögen vorhanden.
    Quelle:http://www.bonifazgold.com/docs/Bonifaz_...11_accounts.pdf
    *Dann viel Werbung, tolle Meldungen, tolle "Research-Studien" (Bspw. Small Cap News/GCM GmbH )
    *Euphorische" Beiträge bei W : O, Ariva und Co.
    *Der Absturz
    *Das lautlose Ende

  • Beim verfassen des vorherigen Beitrages bin ich auf weitere durchaus interessante Punkte gestoßen:

    CASSONA SE ordnet ihre Börsennotierung neu
    Frankfurt, (15. Dezember 2011) - CASSONA SE informiert, dass das
    Unternehmen hinsichtlich seiner Börsennotierung an der Frankfurter
    Wertpapierbörse und der Börse Berlin zukünftig mit der Peter Koch GmbH
    Wertpapierhandelsbank
    zusammenarbeiten wird. Die Peter Koch GmbH
    Wertpapierhandelsbank wird die Cassona SE in börsenrelevanten Themen
    beraten, sowie als Antragsteller gegenüber der Deutschen Börse AG
    fungieren. Im Zuge der Neuordnung wird die renommierte Privatbank Bankhaus
    Main die Pflichten des Spezialisten übernehmen.

    http://www.ariva.de/news/CASSONA-SE-ordn...deutsch-3919782


    Peter Koch, Gründer und damaliger Geschäftsführer der Wertpapierhandelsbank, war übrigens auch Vorstand bei BONIFAZ Gold PLC.

    Bonifaz Gold PLC London, am 28. Februar 2012, Der Vorstand der Bonifaz Gold PLC (BOG2.F – WKN: A1JUFK) hat durch einstimmige Entscheidung die Herren Oskar Antonio Bonifaz Paz (CEO), Luis Fernando Quiroga(CFO) und Peter H. Koch zu stimmberechtigten Mitgliedern bestimmt.

    http://www.irw-press.com/de/news/bonifaz...in=GB00B460HL17


    Die BONIFAZ Gold PLC hat einen eigenen Thread unter „Forum: zweifelhafte Unternehmen & Abzockerbuden“:
    Bonifaz Gold ISIN: GB00B460HL17 | WKN: A1H5HC | Symbol: BOG

    Nach dem Delisting der Aktie in Frankfurt und einer angekündigten Versuches der Wiederaufnahme der Börsennotierung Anfang 2013, wurde die Gesellschaft von den englischen Behörden von Amts wegen gelöscht. (Man war offensichtlich den Publizitätspflichten nicht nachgekommen und hat zudem nicht auf die Schreiben der englischen Behörden reagiert.)


    Small-Cap-Research / GCM GmbH hatte übrigens auch eine "Research Studie" zu BONIFAZ Gold PLC verfasst.


    EANS-News: Small Cap News Research: Bonifaz Gold PLC (WKN A1JUFK)
    ...

    Berlin (euro adhoc) - Berlin, 14.06.2012: Small Cap News Research:
    Die Experten vom Small Cap News Research haben mit der Bonifaz Gold
    PLC einen neuen Favoriten im Goldminensektor.
    ...
    Die drei Argumente für die Bonifaz Gold:
    1. Portfolio mit 44 Liegenschaften und 9. Mrd. USD Ressourcen
    2. Bereits Erlöse durch Produktion von Sodium Sulfaten
    3. Lange Firmenhistorie seit 1992

    Bonifaz Gold PLC
    WKN: A1JUFK - Kurs 0,74 - Kursziel 1,50 Euro
    Rating: strong buy

    Risiko: mittel 12-M.-Ziel: 1,50 EUR
    Börsen: Frankfurt
    WKN: A1JUFK
    ...
    Die Wirtschaftsprüfer bestätigten hierbei ein Eigenkapital in Höhe von 159 Mio. USD., was
    pro Aktie einem Wert von ca. 1,47 Euro entspricht. Interessanter als das Eigenkapital der Gesellschaft sind die enormen Ressourcen der Liegenschaften von Bonifaz.


    Anm. das Eigenkapital stammte fast vollständig aus einer Sachkapitalerhöhung durch Einbringung zweier Gesellschaften...("Eigenkapital-Vervielfachungstrick")

    Wie bereits gesagt wurde das Unternehmen Ende 2013 einfach "gelöscht"!
    Was aus den „angeblichen“ riesigen Vermögenswerten wurde, ist zumindest mir vollkommen unbekannt.
    Vielleicht könnte der Herr Koch oder "Small-Cap-Research" etwas dazu sagen. [smile]


    Vielleicht ist aber alles nur ein seltsamer Zufall...

  • Thema von Fundi im Forum Abzocker am Werk

    Über das Unternehmen

    Die CASSONA SE ist eine Unternehmensbeteiligungsgesellschaft und investiert in Vorkommen an unwiederbringlichen Rohstoffen, Bodenschätze und Bergbauvorhaben und in damit verbundene Infrastrukturprojekte und konzentriert sich dabei auf Lagerstätten in Kanada, Russland und Kasachstan. Zugleich investiert CASSONA in europäische Infrastrukturprojekte und Versorgungsnetzwerke. Die Unternehmensbeteiligungen der CASSONA zeichnen sich durch Mehrheitsbeteiligungen zu niedrigen Einstiegskonditionen bei zugleich hohen Vermögenswerten aus. CASSONA ist eine europäische Aktiengesellschaft mit Sitz in Frankfurt am Main und Erstnotierung an der Börse GXG Markets im EU-regulierten Handelssegment GXG Official List.

    Daneben findet man in der Q1 2014-Präsentation noch:
    +Kasachstan Eisen & Stahl Produktion
    +Stromerzeugung in der Mongolei
    +Arabische Ziele in Öl & Gas
    +Luftfahrt

    Homepage http://www.cassona.de

    Gründungsjahr: 2010
    Adresse:
    Schubertstraße 14
    60325 Frankfurt am Main
    Deutschland

    Ende des Geschäftsjahres 31.12
    Heimatbörse: GXG Markets A/S, Kopenhagen
    Börsennotierung derzeit: Kopenhagen, Xetra, Frankfurt, Berlin
    Prospekt: Konnte ich nirgends finden,es muss aber einen geben.

    Quelle: Börse Frankfurt und Unternehmenshomepage

    Gezeichnetes Kapital

    Das als gezeichnetes Kapital ausgewiesene Grundkapital ist eingeteilt In 2.250.000 auf den Inhaber lautende Stückaktien zum rechnerischen Wert von Euro 1,00 je Aktie.
    Die Hauptversammlung hat am 10. Dezember 2010 eine Kapitalerhöhung um Euro 130.000 durch Ausgabe von 130.000 neuer auf den Inhaber lautenden Stückaktien zum Ausgabebetrag von € 1,00 je Aktie beschlossen.
    Die Kapitalerhöhung erfolgte gegen Bareinlagen und wurde am 26.Januar 2011 in das Handelsregister eingetragen. Mit Beschluss vom 19.Juli 2011 hat die Hauptversammlung die Erhöhung des Grundkapitals um Euro 2.000.000 auf Euro 2.250.000 durch Ausgabe von 2.000.000 neuer auf den Inhaber lautender Stückaktien zum Ausgabebetrag von € 1,00 je Aktie beschlossen. Die Kapitalerhöhung erfolgte gegen Bareinlagen und wurde am 8. September 2011 in das Handelsregister eingetragen.

    Quelle: Jahresabschluss 2011

    Die derzeitigen Aktien sind also alle zu 1,00 € ausgegeben worden.

    Bilanz der Holding AG nach IFRS zum 31.12. 2013

    A. FIXED ASSETS			31.12.2013

    I.Financial assets
    1. Shares in affiliated companies 68.005,22
    2. Loans to affiliated companies 1.579.452,49

    B. CURRENT ASSETS
    I. Receivables and other assets
    1. Other assets 1.443,01
    II. Bank balances 109.004,70

    Total 1.757.905,42

    A. SHAREHOLDERS' EQUITY
    I. Subscribed capital 2.250.000,00
    II. Loss carried forward -320.188,68
    III. Net loss -222.910,47
    B. ACCRUALS
    Other accruals 20.000,00
    C. ACCOUNTS PAYABLE
    1. Other liabilities 31.004,57
    Total 1.757.905,42

    Quelle: http://cassona.se/wp-content/uploads/201...Report-2013.pdf

    Das Jahresergebnis 2013 der AG betrug -222.910,47 €.
    Davon resultierten 34 T€ aus Abschreibungen der Tochtergesellschaften..


    Obwohl die Einzelabschlüsse der Holding keinerlei Rückschlüsse auf geschäftlichen Erfolg zulassen und das Eigenkapital der Gesellschaft nur rd. 2 Mio € beträgt, wurde die AG zu Höchstzeiten mit über 200 Mio. € bewertet. Die derzeitige Marktkapitalisierung beträgt bei 47 € pro Aktie und 2,25 Mio Aktien rd. 106 Mio. €. (Was immer noch einem KBV von etwa 53 entspricht.[eek] )


    Chart



    Anmerkungen:
    Die AG veröffentlicht bisher keinen Konzernabschluss.
    Der befreiende Jahresabschluss 2013 nach HGB ist noch nicht veröffentlicht.
    Nähere Informationen über die Beteiligungen sind im Internet nicht auffindbar.
    Allerdings gibt es viele „Erfolgsmeldungen“. [wink] Siehe hier:
    http://www.ariva.de/cassona-aktie/news
    http://www.sharedeals.de/2014/05/05/cass...ueberbewertung/

    Eine Kapitalerhöhung um 225.000 Aktien ist beschlossen.
    http://cassona.se/wp-content/uploads/201...14-04-03-DE.pdf

    Es gibt eine „Research Studie“ erstellt durch Small-Cap-Research / GCM GmbH.
    Wem der Name spontan nichts sagt, einfach mal googeln wer da schon alles „gepusht“ wurde. Ähh, ich meinte natürlich „geresearcht“.[wink]
    Und vor allem wie die meisten dieser „Highflyer“ endeten…


    Mein Fazit:

    Aktien die zu 1,00 € ausgegeben wurden, erreichten schnell Börsenkurse von über 80€ und notieren derzeit wieder bei rd. 47 €. Dies liegt wohl weniger an den geschäftlichen Aktivitäten der Gesellschaft, sondern viel mehr an einer geschickten „Vermarktung“ der Aktien.
    Ob wenigstens die 68.000€ an Unternehmensbeteiligungen und die 1,579 Mio. € Darlehen werthaltig sind, wird sich erst zeigen müssen.
    Für mich war es aber schon sehr erstaunlich, wo man für nur 2 Mio € überall mitmischen kann, zumindest gemäß den Unternehmensangaben. [smile]

    Anmerkung:
    Auf der Homepage findet man auch folgende Aussage:

    CASSONA hat keine Marketingmaßnahmen zur Platzierung oder zum Vertrieb eigener Aktien initiiert und plant derzeit auch nicht solche zu beauftragen. Soweit unsere Aktie in Börsenbriefen Dritter und anderen Medien außerordentlich empfohlen wird, raten wir den jeweilig umworbenen Investoren dringend an, sich stets ein unabhängiges und fundiertes eigenes Bild von der Geldanlage in CASSONA Aktien zu machen und viel verheißende Versprechungen Dritter kritisch zu hinterfragen. Die CASSONA Aktie ist ausschließlich für qualifizierte Anleger geeignet.


    Ich würde dies eher weiter einschränken und sagen:
    Die CASSONA Aktie ist derzeit für keinen Anleger geeignet.


    Disclaimer:
    Ich bin nicht investiert.
    Ich war nicht investiert.
    Und Holdings ohne Konzernabschluss sorgen bei mir immer für Unveständnis.

  • Rich AG (DE000A0Q9LA4)Datum08.08.2014 23:50
    Foren-Beitrag von Fundi im Thema Rich AG (DE000A0Q9LA4)

    Der Jahresabschluss 2013 ist mittlerweile auch veröffentlicht:
    http://www.richprosecco.com/downloads/dl...chluss_2013.pdf

    Hier einige "Highlights":

    Umsatzerlöse:....................637.208,26 €
    Abschreibungen:..............19.566.414,21 €
    Jahresfehlbetrag:........18.997.568,23


    Der Verlust kommt nicht unerwartet, wenn man sich mal mit der "künstlichen" Erzeugung des Eigenkapitals beschäftigt.
    (Der gute alte "Eigenkapital-Vervielfachungstrick")
    Um den Trick zu verstehen muss man ins Jahr 2007 zurückgehen...

    1.
    Man nehme eine Gesellschaft X hier die RICH Sales & Marketing GmbH, Benningen (Eigenkapital 101.766,61 €)


    Bilanz zum 31. Dezember 2006
    PASSIVA

    A. EIGENKAPITAL
    I. Gezeichnetes Kapital...............................100.000,00
    II. Jahresüberschuss....................................1.766,61
    .........................................................................................101.766,61
    B. RÜCKSTELLUNGEN
    sonstige Rückstellungen................................47.500,00
    C. VERBINDLICHKEITEN
    1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.......426.499,75
    2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen................1.090.114,91
    und Leistungen
    3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen..........1.313.734,26
    Unternehmen
    4. sonstige Verbindlichkeiten.........................113.501,07
    - davon aus Steuern:.................................€ 13.748,22
    - davon im Rahmen der sozialen
    Sicherheit:.............................................€ 130,69
    .......................................................................................2.943.849,99

    PASSIVA...........................................................................3.093.116,60

    Quelle: Jahresabschluss 2006 verfügbar auf bundesanzeiger.de

    2.
    Man verschmelze diese Gesellschaft mit der Zielgesellschaft RICH Aktiengesellschaft (Eigenkapital 12.500€) gegen die Ausgabe neuer Aktien


    Mit Vertrag vom 23.07.2008 hat die RICH Sales & Marketing GmbH, Benningen, ihr Vermögen im Ganzen mit allen Rechten und Pflichten unter Ausschluss der Abwicklung nach §§ 2 Nr. 1, 46 ff UmwG auf die Firma RICH Aktiengesellschaft, Unterreichenbach, im Wege der Verschmelzung durch Aufnahme übertragen.

    Die Verschmelzung erfolgte auf Grundlage der Bilanz der Firma RICH Sales & Marketing GmbH auf den 31. Dezember 2007 in Verbindung mit der Aufstockungsbilanz zum 31. Dezember 2007.

    Aktiengattungen vor Verschmelzung:

    12.500 auf Inhaber lautende Stammaktien
    12.500 auf Inhaber lautende Vorzugsaktien
    12.500 auf Namen lautende Stammaktien
    12.500 auf Namen lautende Vorzugsaktien

    Aktiengattung bei Verschmelzung mit Wirkung für den 31.12.2007

    Erhöhung Grundkapital per 31.12.2007 durch Vermögensübertragung i.R.d. Verschmelzung um 50.450.000,00 € auf 50.500.00,00 €.

    12.625.000 auf Inhaber lautende Stammaktien
    12.625.000 auf Inhaber lautende Vorzugsaktien
    12.625.000 auf Namen lautende Stammaktien
    12.625.000 auf Namen lautende Vorzugsaktien

    Quelle: Jahresabschluss 2007 verfügbar auf bundesanzeiger.de (Veröffentlicht: 03.02.2011)

    3.
    Et voilà aus 101.766,61 € und 12.500€ werden plötzlich rd. 46 Mio Eigenkapital.

    Bilanz zum 31. Dezember 2007
    der Firma RICH AG, Unterreichenbach
    Passiva

    .........................................................31.12.2007.....................26.07.2007
    ...................................................................€.............................€
    A. Eigenkapital
    I. Gezeichnetes Kapital..............................50.500.000,00.......................50.000,00
    nicht eingeforderte ausstehende Einlagen........- 37.500,00............- 37.500,00
    eingefordertes Kapital......................................50.462.500,00
    II. Kapitalrücklage...................................- 4.476.419,14..........................0,00
    III. Gewinnvortrag .............................................0,00..........................0,00
    IV. Jahresfehlbetrag........................................12.500,00.........................0,00
    B. Rückstellungen...........................................64.500,00.........................0,00
    C. Verbindlichkeiten.....................................9.062.066,92.........................0,00
    davon mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr:9.062.066,92 .........................................................55.100.147,78....................12.500,00

    Quelle: Jahresabschluss 2007 verfügbar auf bundesanzeiger.de (Veröffentlicht: 03.02.2011)

    Die Bilanzsumme erhöhte sich von rd. 3,1 Mio auf rd 55,1 Mio.
    Davon waren immaterielle Vermögensgegenstände 51.069.015,00 €

    Diese Immat. Vermögensgegenstände wurden (quasi erwartungsgemäß) auf mittlerweile nur noch rd 6,1 Mio. abgeschrieben.
    Da der wirtschaftliche Erfolg offensichtlich weiterhin ausbleibt, droht auch noch eine Abschreibung des restlichen Buchwertes.

    Ich hoffe das erklärt, warum die Sache zu einem "Trauerspiel" für die Kleinaktionäre wurde.


    Sollte das Unternehmen doch irgendwann mal Gewinne erzielen, dann werden wohl Herr und Frau Aloys ihre Besserungsscheine geltendmachen. (Entgegen der spartanischen Ausstattung mit Eigenkapital wurde das Unternehmen von ihnen mit reichlich Fremdkapital bedacht. Wobei diese Verbindlichkeiten immer wieder gegen Forderungsverzicht mit Besserungsschein abgeschrieben wurde.)


    Disclaimer:
    Ich bin nicht investiert.
    Ich war nicht investiert.
    Ich trinke keinen Prosecco.
    Und wenn ich irgendwann verstehe,wie man die Tabellen so schön "formatieren" kann wie bspw. aktiensammler, dann sehen meine Beiträge nicht mehr so aus als hätte ich 2 Liter Prosecco getrunken.[wink]

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